Biathlet Simon Schempp will im Weltcup konstant vorne mitlaufen

Vom Start weg hellwach

Simon Schempp aus Uhingen ist heiß auf die neue Biathlon-Saison. Kein Wunder, ein verschlafener Start und Schwächen gegen Ende kosteten zuletzt gleich mehrere Titel. Diesmal soll gleich alles passen.

27.11.2015

Von MANUELA HARANT

Voll fokussiert: Für den Blick auf die malerischen Kulissen an den Weltcup-Standorten wird Biathlet Simon Schempp auch diesmal keine Zeit haben. Foto: Eibner

Voll fokussiert: Für den Blick auf die malerischen Kulissen an den Weltcup-Standorten wird Biathlet Simon Schempp auch diesmal keine Zeit haben. Foto: Eibner

Ulm. Die Generalprobe hat Simon Schempp schon einmal dominiert. Beim letzten Weltcup-Test der Biathleten im norwegischen Sjusjøen gewann der Schwabe den Massenstart und Sprint und verwies vor allem die interne Konkurrenz des Deutschen Skiverbandes (DSV) deutlich auf die hinteren Plätze. Der 27-Jährige aus Uhingen ist heiß auf die neue Saison, die am Sonntag mit den Mixed-Staffeln im schwedischen Östersund startet: "Ich fühle mich gut und kraftvoll und freue mich jetzt einfach, dass es endlich wieder losgeht", sagt Schempp selbstbewusst.

Insbesondere die großen Schwankungen aus der vergangenen Saison, in der es Weltcup-Siege aber auch viele Rückschläge gab, will er hinter sich lassen. Durch schwache Ergebnisse zum Saisonende hin verfehlte Schempp die anvisierte Einzelmedaille bei der WM in Kontiolahti und auch im Gesamtweltcup knapp den Sprung aufs Podest. "Im Laufen war alles topp, aber so eine Weltcup-Saison ist vom Kopf her unheimlich anstrengend, da habe ich hintenraus ein bisschen büßen müssen", analysiert der Sportler die Knackpunkte. "Ich muss diesmal einfach wacher sein."

Vor allem der Medienrummel war groß, als sich Schempp Anfang des Jahres zum WM-Favoriten und Weltcup-Favoriten hocharbeitete. "Wenn man vorne dabei ist, wird man medial gerade von ausländischen Medien viel mehr einbezogen", sagt der Weltcup-Vierte der Vorsaison. Das könne auch etwas Konzentration gekostet haben. "Aber diese Erfahrungen der letzten Jahre helfen mir jetzt vielleicht", meint der gebürtige Mutlanger.

Dem muss Bundestrainer Mark Kirchner beipflichten: "Man merkt schon, dass Simon wieder gut drauf ist. Er ist in den letzten Jahren gereift und kann höhere Belastungen nun besser vertragen", sagt Kirchner über seinen Vorzeigeathleten im deutschen Team. Auch am Schießstand hat Simon Schempp in seiner Wahl-Heimat am Olympiastützpunkt Ruhpolding akribisch gearbeitet: "Wir haben häufig Wind simuliert, weil ich gerade bei böigen Rennen Probleme hatte."

Die Luft wird unter den Topleuten zwar immer dünner, dennoch will sich Schempp jetzt nicht mehr mit einer Saison wie der vergangenen zufrieden geben: "Die Ansprüche sind natürlich gestiegen", sagt der Schwabe, für den eine Medaille bei der Biathlon-WM im traditionellen Wintersportort Oslo besonders viel bedeuten würde. "Das ist definitiv ein Highlight. Aber der Gesamtweltcup hat für mich auch einen enormen Stellenwert, weil er die Konstanz eines Sportlers aufzeigt." Es sei das Schwierigste, was man überhaupt erreichen kann. "Das ist nicht planbar."

Die traditionellen Anlaufschwierigkeiten will Schempp ebenso hinter sich lassen. "Ich will gleich mit guten Ergebnissen einsteigen, dann ist man automatisch Favorit bei der WM." Mit den Siegen in Sjusjøen hat er zumindest schon einmal ein Ausrufezeichen in diese Richtung gesetzt und den Norweger Tarjei Böe geschlagen. Der gewann in Kontiolahti immerhin vier WM-Einzelmedaillen. Mindestens eine davon will Simon Schempp ihm und dem Rest der Spitzenleute im Biathlon-Mutterland Norwegen abluchsen.

Vom Start weg hellwach

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Erstellt:
27.11.2015, 08:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 25sec
zuletzt aktualisiert: 27.11.2015, 08:30 Uhr

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