Neckargasse Tübingen

Vielen Dank

Zur Tübinger Neckargasse-Pflaster-Debatte (Leserbrief von Christoph Joachim vom 21. Mai).

24.05.2016

Von Oliver Kiefer, Tübingen

Wie bitte kommt Herr Joachim (AL/Grüne) darauf, die Tübinger Neckargasse sei für Rollifahrer, Geh- und Sehbehinderte nicht geeignet?

Wäre bei der Vorortbegehung nur ein Mitglied der AL/Grünen dabei gewesen, hätte er seinen Parteikollegen berichten können, dass 50 Betroffene die komplette Neckargasse befahren oder begangen haben. Jedem E-Rolli-Nutzer oder jedem Sehbehinderten wäre das auch von unten nach oben möglich, sofern ein barrierefreier Rollifahrerbelag mit Leitrillen für Blindenstocknutzer zur Verfügung stehen würde. Ein Handrollifahrer, der das nicht kann, parkt am oberen Ende der Neckargasse oder fährt mit dem Bus in die Stadt, nutzt die Gasse von oben nach unten zum Einkaufen, Verweilen, Bummeln oder Eisessen und fährt im Anschluss die weniger steile Mühlstraße wieder im Rolli oder mit dem Bus hinauf – natürlich nur, wenn er als Wundgesessener oder Mehrfachbehinderter, der nicht den besten Halt im Rolli hat, einen geeigneten Streifen vorfindet.

Ich bedanke mich jedenfalls bei den Tübinger Gemeinderäten Ingeborg Höhne-Mack (SPD) und Ernst Gumrich (Tübinger Liste) für ihr offenes Ohr bei dieser Begehung. Auch die Lösung, das Kopfsteinpflaster vor den Ladeneingängen anzuheben, wurde von den Grünen zuvor abgelehnt. Also nicht ein Kompromiss, den sich jetzt Herr Joachim gegenüber Herrn Lorch auf die Fahne schreibt, sondern die mit Sachverstand geführte Vorortbesichtigung der Tübinger Liste und der SPD führten zu diesem Erfolg. Vielen Dank.