Kommentar

Viel Spaß noch im Box-Getöse

30.11.2015

Von THOMAS GOTTHARDT

Was für ein erbärmlicher Boxkampf! Zwölf Runden ohne Technik, zwölf Runden ohne originäre Box-Taktik. Ein inhaltsleeres Seilgeviert, in dem zwei sogenannte Faustkämpfer um kleine Vorteile ringen.

Der große Techniker Wladimir Klitschko hat sich vom Kasper Tyson Fury von jeglicher sportlicher Linie abbringen lassen. Dem Briten ist alleine zugute zu halten, dass er die Psychologie des typischen Wladimir-Klitschko-Kampfes durchschaut und letztendlich erfolgreich geknackt hat - auf Kosten der Ästhetik. Aber was zählt die schon im mittlerweile üblichen Getöse vor, während und nach solchen Duellen.

Boxen ist auf dem absteigenden Ast - jedenfalls in dem Bereich. Nicht wegen der Langeweile durch die jahrelange Klitschko-Dominanz, sondern weil sich die Ausübenden von der Ursprungsidee des Faustkampfes entfernt haben.

Deshalb wird es auch Zeit für den seriösen Wladimir Klitschko, endgültig das Handtuch zu werfen. Mit 39 Jahren ist es nicht zu früh, um die Karriere zu beenden. Der Ukrainer, vermutlich immer noch der kompletteste Boxer im Schwergewicht, scheint im Kopf nicht mehr bereit zu sein, ein Risiko im Ring einzugehen. Was unter gesundheitlichen Aspekten durchaus zu begrüßen ist.

Wäre da nicht der Vertrag mit RTL, den Klitschko erst in diesem Jahr verlängert hat und der insgesamt fünf Kämpfe vorsieht. Der erste war der gegen Tyson Fury. Als letzter ist der Vereinigungskampf gegen WBC-Weltmeister Deontay Wilder geplant. Nun ist die Frage, ob "Dr. Steelhammer" im Ring noch zurückschlagen kann oder sich mit dem Sender rumärgern muss. So oder so: Spaß wird es definitiv nicht machen.

Zum Artikel

Erstellt:
30.11.2015, 08:30 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 47sec
zuletzt aktualisiert: 30.11.2015, 08:30 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport