Fußball

Via Stadtallendorf zu Olympia 2020 nach Tokio

Wie die chinesische U-20-Auswahl in der Regionalliga Südwest Anschluss an die Weltspitze finden will.

23.06.2017

Von GEROLD KNEHR

Chinas Nachwuchs will im Südwesten Tore bejubeln. Foto: dpa

Chinas Nachwuchs will im Südwesten Tore bejubeln. Foto: dpa

„Ja ist schon wieder 1. April?“, fragt sich mancher angesichts dieser Meldung: Zu den 19 Teams der Fußball-Regionalliga Südwest gesellt sich in der neuen Spielzeit noch eine U-20-Auswahl Chinas. Die soll außer Konkurrenz jeweils bei der Mannschaft antreten, die aufgrund der ungeraden Teilnehmerzahl spielfrei ist. Die Chinesen möchten sich im deutschen Viertliga-Alltag gegen Teams wie den SV Waldhof oder Eintracht Stadtallendorf auf die olympischen Spiele 2020 in Tokio vorbereiten.

China ist für deutsche und europäische Spitzenvereine ein interessanter Wachstumsmarkt, von dem sie sich Millionen-Gewinne im Merchandising-Bereich versprechen. Sportlich jedoch hinkt das ambitionierte Reich der Mitte der Konkurrenz hinterher. Eine Liga, in der sich der Nachwuchs profilieren kann, haben die Chinesen nicht. Dem soll nun die Kooperation zwischen dem DFB und China abhelfen. Für jede Begegnung gegen die U 20 soll ein Regionalligist 15?000 Euro erhalten. Für die Viertligisten ist dies eine interessante Summe. Doch im Vergleich mit dem Profifußball ist das allenfalls ein Nasenwasser.

In einer ersten Umfrage haben sich die 19 Regionalligisten einstimmig für die Aufnahme des chinesischen Nachwuchsteams ausgesprochen. Ob es tatsächlich zu dieser auf Fußball-Ebene bislang einzigartigen Kooperation kommen wird, entscheidet sich auf dem Staffeltag am 11. Juli.

Über den sportlichen Wert dieser Kooperation lässt sich streiten. Anton Gugelfuß, Sportvorstand des SSV Ulm 1846 Fußball, sieht in dem chinesischen Gastspiel eine „tolle sportliche Herausforderung“. Lutz Siebrecht, der Sportliche Leiter der Spatzen, ist skeptischer: „Die Spiele gegen die chinesische Auswahl werden lediglich den Charakter eines Freundschaftsspiels haben.“ Positiv ist, dass alle Vereine denselben Spielrhythmus haben und kein Klub mehr, wie in der vergangenen Saison, gegen einen ausgeruhten, weil zuvor spielfreien Kontrahenten anzutreten braucht. Gerold Knehr

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Erstellt:
23.06.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 23.06.2017, 06:00 Uhr

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