Tübingen

Verzaubern lassen

Die diskutierte Bebauung im Tübinger Saiben bleibt Leserbriefthema.

12.07.2017

Von Ruth Dettweiler, Tübingen

Im neuen Flächennutzungsplan der Stadt Tübingen wird der Saiben massiv mit Wohnbebauung, Gewerbe und eventuell von der Bahn bebaut. Ich bin gegen jegliche Bebauung des Saiben. Dieser sollte so erhalten bleiben, wie er jetzt ist: als Acker, als Naherholungsgebiet, als Raum für Tiere und Pflanzen, als Ort, an dem Grundwasser neu gebildet wird, und als Kaltluftschneise für die Stadt.

Ich bin sehr enttäuscht, dass Menschen, die alternativen und ökologischen Parteien und Organisationen angehören, das überhaupt in Erwägung ziehen. Wiesen und Äcker, die jetzt bebaut werden, verlieren ihre wichtigsten Funktionen für lange Zeit. Klimawandel, Ernährungssouveränität, Feinstaub etc. sind Probleme, die es jetzt nicht nur global, sondern auch lokal neu zu denken und zu lösen gilt. Ich finde die neuen Flächennutzungspläne sehr kurzfristig gedacht und nicht sinnvoll. Es gilt hier, um jeden Acker und jede Wiese zu ringen und den entsprechenden Wert jenseits von aller Gewerbesteuer auszumachen. Diese Flächen sind es, die unsere Ernährung, unser Wasser, unser Klima und unser Leben in Zukunft sichern und deshalb erhalten werden müssen!

Wer übrigens für eine Bebauung des Saibens ist, sollte dort dringend demnächst einen Spaziergang machen und sich von den vielen Blüten, dem wogenden Getreide, dem Gesang der Feldlerchen und dem Zirpen der Insekten verzaubern lassen. Mit ein wenig Glück sieht man in der Abenddämmerung auch die dort wohnende Schleiereule.

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Erstellt:
12.07.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 42sec
zuletzt aktualisiert: 12.07.2017, 01:00 Uhr

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