Vertraute Straßen

Vergangenes Wochenende war G-20-Gipfel in Hamburg, da wurden wir vom Fernsehen mit informativen, wie auch schrecklichen Bildern eingedeckt. Schon am Freitag vernahmen wir: Autonome stürmen die Elbchaussee, zünden Autos an und bewegen sich weiter Richtung Landungsbrücken.

Das waren doch vertraute Straßen und Orte, die Erinnerungen weckten an Marathon-Läufe, an denen Tübinger Post-Sportler 1994, 95 und 99 teilgenommen hatten.

In einem Sportbericht schrieb ich damals: „Du hattest gerade im gemächlichen 5er-Schnitt die Elbchaussee runtergespult, rechts die belebte Elbe im gleißenden Sonnenlicht, linkerhand prächtige Villen, da biegt die Laufstrecke ab und führt zum Hafen hinunter. Über den Fischmarkt laufend hast du die Gerüche von Meeresfrüchten in der Nase. An den Landungsbrücken stehen die Zuschauer dicht an dicht und machen mit Trillerpfeifen und Rätschen einen unbeschreiblichen Lärm...“

Wie anders sah unsere „Invasion“ Hamburgs damals aus. Unvergessen unser friedliches Zeltlager am Volkspark-Stadion und unser Picknick im Park „Planten un Blomen“ nach dem Lauferlebnis. Waren wir damals zu naiv und zu selbstverliebt, weil uns nicht in den Sinn kam, die Welt retten zu wollen?