Keinen Neid schüren

Verlegerin Elisabeth Frate übergab die Schecks aus der Weihnachtsspendenaktion

Dreihundertsechsundzwanzigtausendsiebenhundertfünfundzwanzig Euro und vierunddreißig Cent. Die TAGBLATT-Weihnachtsspendenaktion 2015 brach alle Rekorde. Gestern kamen Vertreter der beiden Projekte zur offiziellen Scheckübergabe in die TAGBLATT-Redaktion.

18.02.2016

Von Lorenzo Zimmer

Glückliche Gesichter: (von links) Regierungspräsident Jörg Schmidt, TAGBLATT-Redakteur Ulrich Janßen, Notärztin Lisa Federle, Uniklinik-Chef Michael Bamberg, Stationsleiterin im Paul-Lechler-Krankenhaus Sigrid Neher, TAGBLATT-Verlegerin Elisabeth Frate, Landrat Joachim Walter, Oberärztin im Paul-Lechler-Krankenhaus Christina Paul, DRK-Kreisgeschäftsführer Bruno Gross und Paul-Lechler-Krankenhausleiter Wolfgang Stäbler freuten sich gemeinsam über die Rekordsumme der Spendenaktion.Bild: Sommer

Glückliche Gesichter: (von links) Regierungspräsident Jörg Schmidt, TAGBLATT-Redakteur Ulrich Janßen, Notärztin Lisa Federle, Uniklinik-Chef Michael Bamberg, Stationsleiterin im Paul-Lechler-Krankenhaus Sigrid Neher, TAGBLATT-Verlegerin Elisabeth Frate, Landrat Joachim Walter, Oberärztin im Paul-Lechler-Krankenhaus Christina Paul, DRK-Kreisgeschäftsführer Bruno Gross und Paul-Lechler-Krankenhausleiter Wolfgang Stäbler freuten sich gemeinsam über die Rekordsumme der Spendenaktion.Bild: Sommer

Tübingen. 62 Tage lief die Spendenaktion – im Schnitt gingen an jedem von ihnen 5269,76 Euro auf dem Spendenkonto ein. Knapp 2000 Spender gaben, was sie konnten – von kleinen zweistelligen bis zu hohen fünfstelligen Beträgen. „Wir rätseln noch immer ein bisschen, wie es zu diesem enormen Spendenfluss kommen konnte“, so TAGBLATT-Redakteur Ulrich Janßen. Er betreut die Spendenaktion seit vielen Jahren und vermutet: „Es muss an den Projekten liegen. Die mobile Arztpraxis passt einfach in die Zeit.“

Wie es nun dazu kommen konnte, dass der Neubau der Palliativstation des Paul-Lechler-Krankenhauses und die mobile Arztpraxis von Notärztin Lisa Federle und ihren Kollegen so viele Spenden generierte, erklärte sich Federle so und hob ihr Sektglas: „Tübingen ist einfach etwas Besonderes! Auf die Tübinger.“ Uniklinikumsleiter Michael Bamberg ergänzte: „Aufs TAGBLATT!“ Und dann schritt Verlegerin Elisabeth Frate zum Allerwichtigsten: „Es ist mir eine große Freude, Ihnen diese Schecks im Namen unserer Leser zu überreichen. Jedem einzelnen Spender danke ich von ganzem Herzen.“

Gemeinsam mit DRK-Kreisgeschäftsführer Bruno Gross, Regierungspräsident Jörg Schmidt, Landrat Joachim Walter, Geschäftsführer des Paul-Lechler-Krankenhauses Wolfgang Stäbler, Palliativ-Oberärztin Christina Paul und Stationsleiterin Sigrid Neher nahmen sie einen Schluck – zur Feier des Tages wurde Schaumwein gereicht–, um sich dann für die Schecks zu bedanken.

Für die neue Palliativstation erhielt das Paul-Lechler-Krankenhaus einen Scheck in Höhe von 126 000 Euro. Das Geld soll auch für Einrichtung und therapeutische Betreuung dienen, die bei der Versorgung Schwerstkranker über den Krankenhausplan hinausgehen.

Lisa Federle nahm im Namen des gesamten Teams der mobilen Arztpraxis einen Scheck über rund 200 000 Euro in Empfang. Die Anschaffung des Arztmobils kostete 70 000 Euro – das restliche Geld will Federle sinnvoll und verantwortungsbewusst einsetzen: „Wir sind gerade dabei, ein Gremium zu gründen, das über die Verwendung beraten soll.“ Mitglieder dieses Gremiums sollen auch TAGBLATT-Verlegerin Elisabeth Frate und Landrat Joachim Walter sein. Er betonte: „Das Mobil entlastet die Praxen und Kliniken.“ Es sei wichtig, dass Bürger dies nicht als Sonderbehandlung der Flüchtlinge empfinden. „Gerade in Zeiten, wo viele Angst und Neid schüren, müssen wir aufpassen, dass sich keiner benachteiligt fühlt.“

Und auch Stäbler bedankte sich: „Für uns als kleinen Verein bleibt es ein Wagnis, ein Krankenhaus mit 90 Betten zu führen. Diese Spenden sind ein toller Rückenwind, und dafür bedanken wir uns herzlich bei allen Lesern und der ganzen Redaktion.“ Auch Federle stimmte ein: „Großer Dank gilt vor allem auch meinem Team, den ehrenamtlichen Helfern, Ärzten, Krankenschwestern, Pflegern, Studenten und Dolmetschern, die das Arztmobil möglich machen.“ Sie dankte außerdem jedem Spender: „Auch denen, die vielleicht nur 20 Euro geben konnten. Die Spendensumme spricht für ein sehr großes Vertrauen – darauf sind wir stolz.“