Schülerwettbewerb des Landkreises

Upcycling: Aus Schrott kann Tolles werden

In einem Wettbewerb zeigten Schüler von der 5. bis zur 13. Klasse, was man aus leeren Duschgelflaschen, alten Tüten und Autoreifen alles machen kann.

01.06.2017

Von Carolin Albers

Wie man alte Fahrradteile, LkW-Planen und T-Shirts aus den Tiefen des Kleiderschranks neu verwertet, zeigen über 60 Exponate von Schülern im Tübinger Landratsamt. Bilder: Metz

Wie man alte Fahrradteile, LkW-Planen und T-Shirts aus den Tiefen des Kleiderschranks neu verwertet, zeigen über 60 Exponate von Schülern im Tübinger Landratsamt. Bilder: Metz

Eine Lampe aus Nespresso-Kapseln, ein Regenponcho aus Edeka-Tüten und ein Tisch aus Büchern mit Sitzwürfeln aus Pizzakartons. So unterschiedlich die Exponate im Tübinger Landratsamt auch sind – eines haben sie alle gemeinsam: Es handelt sich um Upcycling-Produkte.

„Upcycling heißt auf gut deutsch: aus Schrott was Tolles machen“, erklärte Landrat Joachim Walter. Dieser kürte am Montagabend die Gewinner eines Upcycling-Wettbewerbs für Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen im Landkreis Tübingen. 160 Schüler von der fünften bis zur dreizehnten Klasse aus Umwelt-AGs, Leistungskursen und dem Kunstunterricht haben teilgenommen.

Eine Jury aus den Kreistagsfraktionen, Vertretern der Kreisverwaltung und dem Landrat Joachim Walter bewerteten die über 60 Einsendungen, über die man nun bis Ende Juni im Landratsamt ins Staunen geraten kann, so einfallsreich sind sie.

Gewonnen hat die 9b der Friedrich-List-Gemeinschaftsschule Mössingen mit Action-Painting-Taschen, die an die Taschen aus alten LKW-Planen und Autogurten des Schweizer Herstellers „Freitag“ erinnern. Tatsächlich lieferte auch genau so eine Tasche einer Lehrerin die Idee für das Upcycling-Projekt.

Eine alte, ölverschmierte LKW-Plane bekam die Klasse von einer Spedition, für die der Vater einer Schülerin arbeitet. „Wir haben auf Händen und Knien die Plane geschrubbt“, erzählte Lehrerin Melanie Nill.

Um Tragegurte für die Taschen zu bekommen, verbrachten die Schüler mit der Lehrerin eine Mittagspause bei der Autoverwertung in Ofterdingen, wo sie in kaputte Autos krabbelten, um die Anschnallgurte herauszuschneiden.

Als dann der Aufruf für den Wettbewerb vor einem halben Jahr kam, war die Klasse schon fertig mit ihren Taschen. Natürlich machten sie mit – und belegten den ersten Platz.

Ebenfalls für den Unterricht produzierten Zwölftklässler des Technischen Gymnasiums Tübingen, die mit ihren Designermöbeln aus Schrott auf dem zweiten Platz landeten. Neben den Recycling-Möbeln steht ein paar Flip-Flops aus einer alten Jeans, Autoreifen und einem Feuerwehrschlauch.

„Es war unglaublich viel Arbeit“, sagt Fabienne Tausch über ihre Schuhe, die sie bereits getragen hat. Mit Geräten und Know-howbekam sie Unterstützung von ihrem Vater – schließlich ist er Schuhmacher.

Zwei dritte Plätze gab es für die 5a des Eugen-Bolz-Gymnasiums aus Rottenburg, die Stifteboxen aus Altpapier und Pinguine aus alten Duschgelflaschen produzierte, und für die 8c der Dußlinger Merian-Gemeinschaftsschule. Ihre T-Shirt-Taschen präsentiert die Klasse auf ihrer Homepage in einem Video, in dem die Schüler Modenschau laufen. Dazu geben sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit einem Do-it-yourself-Video.

Notizboard mal anders: Aus alten Fahrrad-Schläuchen und Ketten bastelte Lena Strauß vom Technischen Gymnasium Tübingen ihr Upcycling-Produkt.

Notizboard mal anders: Aus alten Fahrrad-Schläuchen und Ketten bastelte Lena Strauß vom Technischen Gymnasium Tübingen ihr Upcycling-Produkt.

Diese Hotelmodelle wurden von einer neunten Klasse der Gewerbliche Schule geliefert.

Diese Hotelmodelle wurden von einer neunten Klasse der Gewerbliche Schule geliefert.

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Erstellt:
01.06.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 11sec
zuletzt aktualisiert: 01.06.2017, 01:00 Uhr

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