Feuer

Unwiederbringlich zerstört

Die Archive der Volkskundler Ruoff und Bausinger lagerten in dem ausgebrannten Haus.

20.03.2017

Von ik

Bei dem Brand in der Biesinger Straße sind wichtige Dokumente zerstört worden. Seit 2011 nutzte das Ludwig-Uhland-Institut (LUI) für Empirische Kulturwissenschaft das Gebäude. Wie Antje Karbe von der Pressestelle der Uni Tübingen erklärte, war dort das so genannte Arno-Ruoff-Archiv gelagert. Auch Ton-, Bild- und Film-Aufnahmen von Hermann Bausinger waren dort untergebracht.

Prof. Hubert Klausmann, Leiter der Arbeitsstelle Sprache in Südwestdeutschland am LUI, ist bestürzt. Zwar seien alle Tonbandaufnahmen aus dem „unermesslichen Schatz“ des Ruoff-Archivs digital auf einem Uni-Laufwerk gesichert, ebenso alle Tonaufnahmen des Projekts Sprachalltag. „Die Originaltonbänder, das Originaltonbandgerät und anderes des Arno-Ruoff-Archivs dürften leider unwiederbringlich zerstört sein.“ Alle Ausarbeitungen für das Sprachalltag-Projekt, die noch nicht digitalisiert sind, müssen wohl nochmal gemacht werden. Zerstört wurden auch Atlanten, Wörterbücher und Fachbücher, „von denen man wohl die meisten nicht mehr nachkaufen kann“. Viele Grundlagenwerke stammen aus der Zeit um 1900. „All das ist bitter und wird unsere Arbeit in Zukunft erschweren.“

Das Arno-Ruoff-Archiv ist ein Archiv für gesprochene Sprache und Dialekt und umfasst unter anderem mehr als 2000 historische Tonbandaufnahmen aus den 1950er-Jahren. Wie viele Dokumente des Tübinger Volkskundlers Hermann Bausinger in dem Haus in der Biesinger Straße lagerten und wie viele davon bereits digitalisiert sind, muss laut Angaben der Uni noch ermittelt werden.