Oberstufe

Um jeden Preis

Die Einführung einer gemeinsamen Oberstufe für die Tübinger Gemeinschaftsschulen beschäftigt heute auch den Tübinger Gemeinderat.

25.07.2016

Von Georg Riege, Tübingen

Es ist unverantwortlich aus eindeutig ideologischen Gründen, die völlig übereilte Einrichtung einer gemeinsamen Oberstufe für die Tübinger Gemeinschaftsschulen zu fordern. So ergibt sich aus der Schulstruktur Tübingens schlicht kein Bedarf hieran.

Als eine von wenigen Kommunen Baden-Württembergs existieren in Tübingen drei berufliche Gymnasien, an denen das Abitur erlangt werden kann, sowie hervorragende allgemeine Gymnasien, die mit exzellenten Kooperationsmodellen allen qualifizierten Schülerinnen und Schülern den Zugang zur Sekundarstufe II ermöglichen. Folglich gilt auch ohne eine Oberstufe für die Gemeinschaftsschulen in Tübingen der alte Ausspruch weiterhin: Kein Abschluss ohne Anschluss!

In Tübingen kann jede Schülerin und jeder Schüler bei entsprechender Leistung gemäß seinen Fähigkeiten, Neigungen und Wünschen die allgemeine Hochschulreife erreichen. Anstatt die Einführung einer extra Oberstufe für die Gemeinschaftschulen aufgrund rein politischer Erwägungen – um jeden Preis als erste Stadt in Baden-Württemberg eine solche Oberstufe zu erhalten – eine Doppelstruktur neben den seit Jahrzehnten bestehenden und gut funktionierenden Gymnasien zu schaffen, sollte man die Gemeinschaftsschulen darin unterstützen, im Rahmen der Sekundarstufe I eine starke zweite Säule neben den Gymnasien zu werden!