Bei Börek und Gulasch

Türkischer Tanz und japanisches Liedgut bereicherten das Internationale Fest

Der Andrang war groß am Sonntag beim Internationalen Fest und der zwölfte türkisch-deutschen Begegnung in der Dettenhausener Schönbuchhalle. Gaumenfreuden, Tanz und Musik unterhielten die etwa 200 Besucher in der vollbesetzten Halle.

19.04.2016

Von WERNER BAUKNECHT

Der Internationale Frauenchor der Volkshochschule Rottenburg machte Musik beim Internationalen Fest in der mit 200 Besuchern voll besetzten Schönbuchhalle in Dettenhausen. Bild: Franke

Der Internationale Frauenchor der Volkshochschule Rottenburg machte Musik beim Internationalen Fest in der mit 200 Besuchern voll besetzten Schönbuchhalle in Dettenhausen. Bild: Franke

Dettenhausen. Wohlweislich waren die Veranstalter des Internationalen Festes vom evangelischen Gemeindehaus in die Schönbuchhalle umgezogen. Das Forum für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, die evangelische Kirchengemeinde, die deutsch-türkische Begegnungsgruppe und der Freundeskreis Flüchtlinge organisierten dieses Begegnungsfest gemeinsam. Und der Andrang am Sonntag war groß.

„Wir waren zu Beginn noch unsicher“, so Stefan Dipper vom Forum, „ob auch genug Menschen kommen.“ Die kamen zuhauf, und sie konnten eine schmackhafte Zusammenstellung internationaler Speisen genießen. Diese kamen aufgrund von Spenden zustande. „Im Vorfeld haben wir überlegt, was wir alles brauchen“, berichtete Bayram Öztürk von der Begegnungsgruppe, „und dann wurde gekocht und zubereitet.“ So manches dabei war das Ergebnis einer deutsch-türkischen Kochgemeinschaft. Außer einigen klassischen türkischen Spezialitäten wie gefüllten Weinblättern, Börek oder Gizleme gab es auch Gulasch oder schwäbischen Kartoffelsalat an den zwei Essenstheken. Kaffee oder Tee waren umsonst, der Erlös zuzüglich der Spenden aus den aufgestellten Spendentöpfen kommen der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ für Flüchtlingscamps in der Türkei zugute.

Auch die Flüchtlinge

waren einbezogen

Zur Mittagessenszeit nahm der Andrang noch mal zu und weitere Tische und Stühle wurden in der dann knallvollen Halle aufgestellt. Viele freiwillige Helfer unterschiedlicher Nationalitäten wuselten durch den Saal, entweder um an den Essenstheken zu helfen, oder um neue Teller voller Köstlichkeiten dahin zu tragen. Für die Kinder gab es im Foyer Malstationen und eine Legolandschaft, inklusive Legobahn und aufgezeichnetem Straßennetz.

Nach dem Essen begann das Unterhaltungsprogramm. Es wurde eröffnet von dem Internationalen Frauenchor der Volkshochschule Rottenburg unter der Leitung von Evgeniia Wiest, der nach einem deutschen Volkslied auch eine japanische Weise, „Immer mit dir“, präsentierte.

Vor zwölf Jahren fand diese Veranstaltung zum ersten Mal statt, gedacht als Begegnung zwischen deutschen und türkischen Mitbürgern. Damals kamen gerade mal um die zwölf Besucher. „Dieses Jahr haben wir es zum zweiten Mal ausgeweitet“, berichtete Lydia Eibach, Leiterin vom Forum, „wir wollten die Flüchtlinge im Ort wieder mit einbeziehen.“

Durch das Programm führte Pfarrer Martin Kreuser. In seiner Einführung verwies er deutlich auf die Menschenrechtsprobleme besonders in der Ost- und in der Südosttürkei. Er erinnerte dabei auch an inhaftierte Kritiker der Regierung und an politische Gefangene in den Gefängnissen.

Als zweiter Programmpunkt kamen die jungen Tänzer und Tänzerinnen der Gruppe Laila ditip aus Ludwigsburg mit ihrer Leiterin Meliha Kaya. „Sie gehören zu den begehrtesten türkischen Tanzgruppen in unserer Region, und sie treten hier umsonst auf“, verriet Bayram Öztürk. In rotglitzernden Kostümen mit glänzendem Kopfschmuck und lindgrünen Hosen präsentierten sie einen Tanz mit höchst anspruchsvoller Choreographie. Nach einer kleinen Pause erschienen sie zu einer zweiten Vorstellung in anderen Kostümen auf der Bühne.

Die meisten kamen

in Familienstärke

Danach las Nasreddin Hoca ein wunderbares arabisches Märchen vor. Viele Kinder saßen dabei andächtig vor der Bühne und lauschten der Erzählerin. Die meisten Gäste waren in Familienstärke erschienen, und so erreichten die Veranstalter ihre Ziele: Eine Begegnung der Kulturen und Menschen, ungezwungen in familiärer Atmosphäre. Und das Ganze abgerundet mit einem trefflichen Speisenangebot.

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Erstellt:
19.04.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 33sec
zuletzt aktualisiert: 19.04.2016, 01:00 Uhr

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