Schlemmen und schlürfen mit Blick aufs Schloss

Tübinger Sommerinsel-Gastronomen bleiben trotz Regengüssen optimistisch

Am Freitag war die Welt am Anlagensee noch in Ordnung: Ein sommerlicher Bilderbuch-Abend sorgte dafür, dass die Plätze auf der Sommerinsel begehrt waren.

01.08.2016

Von Miri Watson

Bild: Metz

Bild: Metz

Tübingen. Auch am sonnigen Samstag flanierten und hockten, schlemmten und schlürften zahlreiche Besucher mit Blick aufs Schloss. Am Sonntagmittag bot sich dann ein anderes Bild: Die hübsch dekorierten Biertischgarnituren wirkten verlassen. Die Gäste der Tübinger Sommerinsel waren zahlenmäßig den üblichen Sonntags-Flaneuren kaum überlegen: Der starke Regen um die Mittagszeit hatte einen Großteil des Publikums vom Besuch des Kulinarikfestivals abgehalten. Die wenigen Besucher hatte eher der verkaufsoffene Sonntag in die Stadt gelockt. Der Auftritt des Kusterdinger Musikvereins fiel ins Wasser. Doch obwohl die Wirte einige Mitarbeiter vormittags wieder heimschicken mussten: Von der Schlechtwetterflaute lassen sie sich nicht beirren. „Mein Zwischenfazit: Es ist toll. Die Stimmung ist toll, der Platz am See mit dem Schlossblick ist toll – ich habe hier wieder richtig Gefallen am Anlagenpark gefunden“, sagte Rainer Klink, Betreiber des Tübinger Auto- und Spielzeugmuseums Boxenstop. „Die Gäste sind tatsächlich zum Essen hier, die Speisekarten werden aufmerksam gelesen – es ist ein richtiges Schlemmerfest“, schwärmte Klink. In diesem Jahr sind Klink und sein Team zum ersten Mal bei der Sommerinsel dabei und verköstigen die Besucher nicht nur mit kulinarischen Feinheiten wie Tagliatelle mit Kaminwurz oder hausgemachten Maultaschen. Auch Besonderheiten auf Rädern, wie etwa ein Kindertretauto, Modell Jaguar, haben sie mitgebracht. Warum das Gastronomie-Team des Boxenstop nicht schon in den Vorjahren mit auf der Insel war? „Meine Frau und ich waren in den vergangenen Jahren während der Veranstaltung nie in Tübingen“, so Klink. Zudem seien die Boxenstop-Betreiber heuer erstmalig von den Veranstaltern – der Gastronomen-Vereinigung „TüGast“ – gefragt worden, ob sie teilnehmen wollten. Für die kommenden Jahre steht für Klink seit gestern fest: Boxenstop wird wieder mitmachen. Ein Nebeneffekt, dass sich die Tische am Seeufer erst am Nachmittag füllten: Der vom Regen aufgeweichte Boden wurde nur durch Tische und Bänke und nicht zusätzlich durch allzu viele Füße beansprucht. Schließlich sorgt sich der Tübinger – das wissen wir spätestens seit dem diesjährigen Ractfestival – sehr um diesen Rasen.