Bank trennt sich von Jürgen Ferber

Tübinger Kreissparkassen-Vorstand schrumpft von drei auf zwei Mitglieder

Der Verwaltungsrat der Kreissparkasse Tübingen segnet die Verkleinerung des Vorstands von drei auf zwei Mitglieder ab.

24.07.2017

Von Volker Rekittke

Der seinerzeit noch dreiköpfige Vorstand der Kreissparkasse Tübingen bei der Bilanz-Präsentation im April (von links): Jürgen Ferber, Christoph Gögler und Hans Lamparter. Archivbild: Faden

Der seinerzeit noch dreiköpfige Vorstand der Kreissparkasse Tübingen bei der Bilanz-Präsentation im April (von links): Jürgen Ferber, Christoph Gögler und Hans Lamparter. Archivbild: Faden

Am vergangenen Donnerstag posierte der dreiköpfige Kreissparkassen-Vorstand noch einträchtig vor der Kamera des TAGBLATT-Fotografen – im neuen Foyer der für 18 Millionen Euro generalsanierten Hauptstelle am Lustnauer Tor. Verantwortlich für den Umbau: der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Jürgen Ferber, 53. Am Montag nun gab Vorstandskollege und -vorsitzender Christoph Gögler, 53, bekannt, dass Ferbers Sechs-Jahres-Vertrag, der noch bis April 2018 läuft, vom Verwaltungsrat nicht verlängert wird. Es habe „keine Differenzen im Vorstand“ gegeben, sagt Gögler auf TAGBLATT-Nachfrage, wie es zu der überraschenden Entscheidung gekommen war.

Worum ging es dann? Angesichts der anhaltenden und das Geschäft zunehmend belastenden Niedrigzinsphase habe man intern schon seit einiger Zeit über „einen Solidarbeitrag des Vorstands“ diskutiert, so Gögler – ein Vorstandsmitglied weniger bedeute eine jährliche Einsparung „einer mittleren sechsstelligen Summe“ (Gögler). Auch an anderer Stelle werde gespart: Bis Jahresende werden 17 von einst 53 KSK-Filialen dicht sein. Und bis 2024 sollen statt der 2015 noch 972 Mitarbeiter/innen nur noch etwa 800 bei der Kreissparkasse arbeiten. Ursprünglich hieß es, die Beschäftigtenzahl solle über natürliche Fluktuation – betriebsbedingte Kündigungen schloss der Vorstand aus – um 100 bis 120 gesenkt werden. Am Montag nannte Gögler als Ziel ein Minus von 15 bis 20 Prozent. Das wären bis zu 200 Beschäftigte weniger.

Die Kreissparkasse arbeite konsequent an Ertragssteigerungen sowie an der Reduzierung von Personal- und Sachkosten. „Hier fallen viele Entscheidungen sehr schwer, müssen aber sein, um wirtschaftlich für die Zukunft gut gerüstet zu sein“, so Gögler. Es sei wichtig, Entscheidungen überlegt und aus einer Position der Stärke heraus zu treffen. Die Sparkasse wolle nun auch im Vorstand „ein Zeichen setzen“ und das Geschäft dort künftig zu zweit statt zu dritt stemmen. Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Hans Lamparter, 52, wird Gögler die Geschicke des Hauses weiter lenken. Die Verträge von beiden waren erst unlängst verlängert worden.

Offiziell beschlossen wurde die Verkleinerung des Vorstands sowie die Nicht-Verlängerung von Ferbers Vertrag bei der Verwaltungsratssitzung am Samstag. Landrat Joachim Walter ist Vorsitzender des 18-köpfigen Gremiums, in dem auch Tübingens OB Boris Palmer vertreten ist. Die KSK-Belegschaft stellt ein Drittel der Verwaltungsratsmitglieder.

Die Vorstands-Verkleinerung bedeute nicht, dass die KSK sich auf eine Fusion vorbereitet, so Gögler: „Das ist für uns kein Thema.“

Jürgen Ferber verlässt nach fast zwölf Jahren als Vorstandsmitglied, davon fünf als KSK-Vize, das Haus. Zuvor war er Leiter der internen Revision. Es ist offenbar noch unklar, wie es für Ferber nach seinem Ausscheiden bei der KSK beruflich weitergeht.

Jürgen Ferber. Bild: KSK

Jürgen Ferber. Bild: KSK

Christoph Gögler. Bild: KSK

Christoph Gögler. Bild: KSK

Hans Lamparter. Bild: KSK

Hans Lamparter. Bild: KSK

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Erstellt:
24.07.2017, 20:45 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 18sec
zuletzt aktualisiert: 24.07.2017, 20:45 Uhr

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