Tübingen

Der heißeste Zwergstern

Astronomen der Universitäten Tübingen und Potsdam haben den heißesten weißen Zwergstern identifiziert, der jemals in der Galaxis nachgewiesen wurde:

30.11.2015

Tübingen. Mit einer Temperatur von 250 000 Grad bewegt sich der sterbende Stern im Außenbereich der Milchstraße und befindet sich dabei sogar schon wieder in der Abkühlphase. Sterne mit relativ geringer Masse wie die Sonne werden zum Ende ihres Lebens extrem heiß. Die Oberflächentemperatur der Sonne liegt seit ihrer Geburt vor 4,6 Milliarden Jahren recht konstant bei 6000 Grad Celsius. Unmittelbar vor der Erschöpfung der nuklearen Energiequellen in etwa fünf Milliarden Jahren wird sie eine 30-fach höhere Temperatur von rund 180 000 Grad erreichen, bevor sie als sogenannter weißer Zwergstern wieder abkühlt. Laut Computersimulationen können schwerere Sterne sogar noch heißer werden.

Bei der Auswertung von Aufnahmen des Hubble-Weltraumtele skops haben die Wissenschaftler nun einen Rekordhalter mit 250 000 Grad Celsius nachgewiesen. Das schaffe nur ein Stern, der etwa fünfmal schwerer als die Sonne war, wie die Wissenschaftler mitteilen. Der Stern mit der Katalognummer RX J0439.8-6809 ist bereits in seiner Abkühlphase und muss vor etwa tausend Jahren eine Maximaltemperatur von sogar 400 000 Grad erreicht haben. Seine chemische Zusammensetzung ist noch unverstanden.

Zudem konnten die Wissenschaftler erstmals eine intergalaktische Gaswolke beobachten, die sich auf die Milchstraße zubewegt – ein Hinweis darauf, dass Galaxien „frisches Material“ von außen sammeln und daraus neue Sterne bilden können. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Astronomy & Astrophysics“ veröffentlicht. ST

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Erstellt:
30.11.2015, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 30.11.2015, 01:00 Uhr

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