Berlin/Karlsruhe

Trotz Absage: Karlsruhe setzt auf Schub bei Digialisierung

Berlin und nicht Karlsruhe wird Sitz des Deutschen Internet-Instituts.

23.05.2017

Von dpa/lsw

Johanna Wanka (CDU). Foto: Friso Gentsch/Archiv dpa/lsw

Johanna Wanka (CDU). Foto: Friso Gentsch/Archiv dpa/lsw

Berlin/Karlsruhe. Die beteiligten Forscher im Südwesten wollen aber ihre eigens für die Bewerbung gebildete Kooperation ausbauen. «Wir werden jetzt verstärkt Anteile unsere Antrags umsetzen», sagte am Dienstag Michael Decker, Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Das Land habe seine Unterstützung bereits zugesagt, diese aber noch nicht beziffert.

Zuvor hatte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) bekanntgegeben, dass das Institut in Berlin entsteht. Ziel der geplanten Einrichtung ist, die Folgen des digitalen Wandels für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu erforschen. «Immerhin ist die (Karlsruher) Bewerbung in die Endrunde gekommen. Das zeigt das hohe Niveau des Antrags», sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nach der Entscheidung.

«Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben», sagte Decker. Den Beteiligten im Südwesten entgehen dadurch bis zu 50 Millionen Euro aus Bundesmitteln in den ersten fünf Jahren. Der ITAS-Chef äußerte aber die Hoffnung, dass im Bugwasser der Bewerbung neben dem Land auch das Bundesforschungsministerium einzelne Projekte in Baden-Württemberg fördern werde.

Man konzentriere sich auf zentrale Themen wie Bürgerbeteiligung, autonomes Fahren sowie auf Fragen wie: «Wieviel Digitalisierung sollen wir uns gönnen und wieviel analoge Welt wollen wir uns erhalten», sagte Decker. Das Wissenschaftsministerium des Landes will nun Gespräche führen mit dem Bewerberkonsortium rund um das KIT und die Universität Mannheim zur weiteren Erforschung des digitalen Wandels.

In der Endauswahl für den Standort des Instituts standen neben Berlin und Karlsruhe noch Konsortien aus München, Hannover sowie Bochum. Alle Bewerber hatten in den vergangenen Monaten mithilfe einer Anschubfinanzierung des Bundesforschungsministeriums Konzepte erarbeitet und eingereicht.

An der Karlsruher Bewerbung waren neben KIT und seinem ITAS-Institut die Universität Mannheim beteiligt sowie unter anderem das FZI Forschungszentrum Informatik, das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) und das Internationale Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Johanna Wanka (CDU). Foto: Friso Gentsch/Archiv dpa/lsw

Johanna Wanka (CDU). Foto: Friso Gentsch/Archiv dpa/lsw

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Erstellt:
23.05.2017, 13:18 Uhr
Aktualisiert:
23.05.2017, 13:52 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 23.05.2017, 13:52 Uhr

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