Führende Profivereine Europas fordern Fifa und Uefa heraus

Topklubs wollen eigene Liga

Die führenden europäischen Fußball-Profiklubs fordern die angeschlagenen Verbände Fifa und Uefa heraus. Sie denken über eine europäische Liga nach - quasi als Konkurrenz zur Champions League.

09.02.2016

Von DPA

Markiert gegenüber der Fifa und der Uefa den starken Mann: Karl-Heinz Rummenigge. Foto: dpa

Markiert gegenüber der Fifa und der Uefa den starken Mann: Karl-Heinz Rummenigge. Foto: dpa

Paris. Auf dem Gruppenbild nach der letzten Sitzung des Uefa-Exekutivkomitees stand Karl-Heinz Rummenigge noch etwas einsam in der letzten Reihe. Mittlerweile aber hat der Vorstands-Chef des FC Bayern München in der Hierarchie der Fußball-Funktionäre des Kontinents längst einen Spitzenplatz eingenommen. Bei der Generalversammlung der von Rummenigge geführten Vereinigung der europäischen Topclubs, European Club Association (ECA) heute in Paris wird der Machtgewinn der Vereine inmitten der Führungskrise bei Fifa und Uefa wieder einmal deutlich werden.

"Ich schließe es nicht aus, dass man in Zukunft eine europäische Liga gründet, in der die großen Teams aus Italien, Deutschland, England, Spanien und Frankreich spielen", hatte Rummenigge erst kürzlich angedeutet.

Solche Gedanken sind derzeit noch vor allem verbale Muskelspiele, um die Bedeutung der finanzstarken Vereine in Abgrenzung zu den Dachverbänden Uefa und Fifa klarzumachen, die die Champions League organisieren oder die Stars für die Fußball-Weltmeisterschaft und andere Turniere brauchen.

Bei der Sitzung der 220 Vereine aus 53 Ländern im Hotel InterContinental Paris Le Grand geht es auch um Themen wie Ergebnisse aus den ECA-Arbeitsgruppen oder den Unesco-Bericht zu Rassismus.

Die Rednerliste verdeutlicht, wie ernst die Top-Clubs mittlerweile genommen werden. Die Fifa schickt den in der Krisenzeit in der Hierarchie aufgerückten Chefjuristen Marco Villiger, die Uefa gar ihren Generalsekretär Gianni Infantino nach Paris. Der Italo-Schweizer unterbricht dafür auch seinen reiseintensiven Wahlkampf um das Fifa-Präsidentenamt und fliegt gut zwei Wochen vor dem Fifa-Wahlkongress am 26. Februar direkt aus Ruanda in Frankreich ein.

Im Vorjahr hatte Karl-Heinz Rummenigge mit der ECA der Uefa noch unter der Führung von Michel Platini nicht nur eine deutlich lukrativere Staffelung der Start- und Preisgelder für Champions und Europa League abgerungen, sondern auch zwei Plätze in deren Exekutivkomitee ausgehandelt. Seitdem nimmt der 60-Jährige auch an den Sitzungen des Führungsgremiums des kontinentalen Dachverbandes teil.

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Erstellt:
09.02.2016, 08:30 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 09.02.2016, 08:30 Uhr

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