1899 Hoffenheim

Tendenz: Raus aus dem Kraichgau

Trainer Julian Nagelsmann führt den Dorfklub Richtung Europa.

20.02.2017

Von DPA

Sinsheim. Auf dem Weg Richtung erster Europapokal-Teilnahme zeigen 1899 Hoffenheim und sein Jung-Trainer Julian Nagelsmann allmählich eine beachtliche Reife. „Wir sind nicht mehr nur die Kraichgau-Brasilianer wie zu den Zeiten, als ich noch als Zuschauer auf der Tribüne saß“, erklärte der 29 Jahre alte Chefcoach nach dem 2:0 (1:0) gegen Schlusslicht SV Darmstadt 98. „Ich glaube, wir haben da eine Entwicklung gemacht: Auch gegen unangenehme Gegner Geduld zu zeigen.“ Europa League? Oder Champions-League-Qualifikation? „Klingt schön, ist aber ein weiter Weg“, sagte Nagelsmann.

Die Perspektiven sind jedenfalls glänzend beim Abstiegskandidaten der vergangenen Saison. Mit 37 Punkten hat Hoffenheim schon jetzt so viele Zähler wie nach dem 34. Spieltag der Bundesliga 2015/2016. Gegen die abwehrstarken „Lilien“ erlöste Joker Andrej Kramaric mit zwei Toren (63. und 90.+3/Foulelfmeter) die Kraichgauer. „Wir sind auf einem guten Weg, und keiner plant, diesen Weg zu verlassen“, resümierte Sportchef Alexander Rosen zufrieden. Gleichzeitig war der 37-Jährige erleichtert: Das 1:2 in der Woche zuvor in Wolfsburg hatte die TSG vergessen lassen.

Süle-Geld erleichtert Planung

„Tolle Entwicklungsschritte“, bescheinigte Rosen Trainer Nagelsmann seit seinem Amtsantritt im Februar 2016. Ganz gelassen können die Verantwortlichen schon jetzt die neue Spielzeit planen, auch wenn Sebastian Rudy und Niklas Süle im Sommer zum FC Bayern abwandern.

Dass längst auch Nadiem Amiri und Torjäger Sandro Wagner bei Spitzenvereinen im Gespräch sind, empfindet Rosen als „Kompliment für den Klub, der nicht am Ende der Nahrungskette steht“. Dank der etwa 20 Millionen Ablöse für Süle sei „viel Geld da“. Ob mit oder ohne Europacup plane man mit 22 bis 24 Feldspielern. Nicht nur aktuell, sondern auch mittelfristig sieht der Manager deshalb die TSG in einer „Position der Stärke.“ dpa