Mehr als ein grüner Punkt am Himmel

Tagblatt-Fotograf verfolgt Kometen über Tübingen

Heute ist der Komet 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak bekannt für seine Helligkeitsausbrüche. Ende April wird er besonders gut zu sehen sein. Tagblatt-Fotograf Uli Metz hat den Weg des Kometen kürzlich mit 96 Einzelbildern zu je 100 Sekunden Belichtungszeit verfolgt.

27.03.2017

Von hz

Der Komet mit dem Namen 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak war bald nach Jahresbeginn 2017 am Nachthimmel auch für Amateure sichtbar. Seine scheinbare Helligkeit stieg im Februar auf 10,0 Magnitudo an. Im März zog 41P dann mit zunehmender Geschwindigkeit Richtung Norden und gelangte zur Monatsmitte ins Sternbild Grosser Bär.

Sein Name setzt sich aus den Nachnamen seiner verschiedenen Entdecker zusammen: Erstmals beschrieben wurde 41P/Tuttle-Giacobini-Kresak am 3. Mai 1858 von Horace Parnell Tuttle (Cambridge/USA). Die Helligkeit des Kometen wurde aber damals rasch schwächer, sodass die Astronomen seine Bahn nicht genauer bestimmen konnten. Am 1. Juni 1907 fand dann der französische Astronom Michel Giacobini einen Kometen, über den aber erst 1928 sein britischer Kollege Andrew Crommelin herausfand, dass es sich um Tuttles Entdeckung von 1858 handelte. Am 24. April 1951 bestimmte dann der Slowake Lubor Kresák die Bahn eines Kometen, deren Bahnelemente mit denen von Tuttle und Giacobini übereinstimmten. Auch eine genauere Umlaufzeit von 5,4 Jahren konnte 1951 bestimmt werden.

41P/Tuttle-Giacobini-Kresak ist heute berühmt für seine Helligkeitsausbrüche: Bei seiner Wiederkehr 1973 hatte seine Helligkeit innerhalb weniger Tage um zehn (!) Größenklassen zugenommen. Auch 2001 steigerte sich seine Helligkeit innerhalb eines Monats von der 15. bis zur 8. Größe. Die Wiederkehr 2017 bringt den Kometen im April mit 0,14 Astronomischen Einheiten näher als je zuvor an die Erde heran. Die Helligkeit könnte bis dahin 7.0 Magnitudo erreichen. Zum Ende der Erdnähe wird der Komet voraussichtlich groß und diffus erscheinen.