Ungeheuer Prolingheuer

TV Rottenburg scheitert im Achtelfinale beim Bundesliga-Konkurrenten Düren

Der TV Rottenburg hätte am Mittwochabend wohl nur eine Chance gehabt, wenn Dürens finnischer Trainer Tommi Tiilikainen seinen Diagonalen Marvin Prolingheuer vielleicht etwas länger draußen gelassen hätte.

27.10.2016

Von Tobias Zug

Das Nachsehen hatten die Rottenburger (von links Federico Cipollone, Sven Metzger, Lars Wilmsen) im Pokal-Achtelfinale. Archivbild: Ulmer

Das Nachsehen hatten die Rottenburger (von links Federico Cipollone, Sven Metzger, Lars Wilmsen) im Pokal-Achtelfinale. Archivbild: Ulmer

Diesen 2,10 Mete-Riesen, der es an diesem Tag wohl wie weiland Burkhard Sude bei der ZDF-Show „Wetten, dass…?!“ alleine gegen eine ganze Volleyball-Mannschaft hätte aufnehmen können. Zumindest schlug er vor 500 Zuschauern, darunter drei Rottenburger Trommler, den TV Rottenburg fast im Alleingang. Egal, ob die Dürener Aufschlagsfehler machten oder beim Zuspiel schlamperten – sobald Prolingheuer irgendwie an den Ball kam, schlug es im oft nicht gut abgedeckten Rottenburger Feld ein. „Wir haben uns sehr aufgerieben an Marvin und ihn überhaupt nicht in den Griff bekommen“, sagte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger, „für mich war das auch die Überraschung des Tages, dass Marvin mit dem neuen Zuspieler schon so gut harmoniert.“

TVR-Block findet keine Lösung

Beim 22:16 im dritten Satz nahm Tiilikainen den überragenden Dürener mal vom Feld – um ihn gleich danach wieder zu bringen, nachdem der Aufschlag von Jay Blankenau im Aus gelandet war zum Rottenburger 17:23. Und wer donnerte den Ball zum Dürener 24:17 in die andere Hälfte? Richtig… Den Matchball zum 3:0-Sieg (25:20, 25:17, 25:18) nutzte dann aber ein anderer TVD-Spieler mit Übergröße; Michael Andrei, 2,08 Meter groß.

Im ersten Satz hielten die Rottenburger lange mit, führten bis zum 16:16 sogar meistens, wenn auch nur jeweils mit einem Punkt Vorsprung. Vor allem die Annahme und Zuspiel funktionierten in dieser Phase gut. „Wir dominieren den Satz eigentlich“, sagte Müller-Angstenberger, „aber dann haben die Dürener das Momentum.“ Indem sie druckvoller und präziser aufschlugen und auf 20:18 davon zogen. TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger brachte anschließend Federico Cipollone für den Aufschlag. Dessen Float-Service brachte Düren tatsächlich kurz in Schwierigkeiten bei der Annahme. Doch nach dem 21:20 punktete kein Rottenburger mehr.

Im zweiten Satz kam TVR-Kapitän Dirk Mehlberg rein, der gleich mal einen Angriffsschlag zur 2:1-Führung setzte, auch sonst eine gute Annahme brachte. Es schien, als ob der TVR weiter wenigstens mithalten konnte, er ging permanent in Führung – aber stets war da noch dieser Marvin Prolingheuer, der dazwischenhaute und die Rottenburger so nie davon ziehen ließ. Nach dem 6:6-Ausgleich machten die langen Dürener Ernst, nach dem 7:11 nahm Müller-Angstenberger eine Auszeit. Cipollone und Tim Grozer kamen. Und mit ihnen ein längerer Ballwechsel, bei dem TVR-Libero Johannes Elsäßer teilweise spektakulär abwehrte.

Aber im Gegensatz zum TV Rottenburg schaffte es der Dürener Block meistens, die Angriffe der Rottenburger zu stoppen. „Wir haben dagegen keine Lösungen gefunden“, sagte Müller-Angstenberger. Nach dem Spiel versuchte der Trainer, seine Spieler wieder aufzurichten. „Hey, Jungs“, sagte der, „wir haben noch nie in Friedrichshafen gewonnen und noch nie in Düren.“ Es ist also nichts Außergewöhnliches passiert.

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Erstellt:
27.10.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 22sec
zuletzt aktualisiert: 27.10.2016, 01:00 Uhr

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