Bevölkerungsentwicklung

Tübingen liegt in Europa weit vorn

Die Zukunftschancen des deutschen Südens stehen gut, so eine Studie zur demografischen Zukunft, in der Tübingen auf Platz 17 liegt. Denn wirtschaftliche Zentren ziehen junge Zuwanderer an.

26.07.2017

Von ANDRé BOCHOW

Um drohende Überalterung muss sich Tübingen derzeit keine Sorgen machen. Symbolbild: Metz

Um drohende Überalterung muss sich Tübingen derzeit keine Sorgen machen. Symbolbild: Metz

Berlin. Der Süden Deutschlands steht angesichts der Alterung der europäischen Bevölkerung vergleichsweise gut da. Vier deutsche Regionen, die nach Bevölkerungs- und Wachstumskriterien bewertet wurden, liegen bei der Studie „Europas demografische Zukunft“ unter den ersten 20 – und diese liegen alle in Baden-Württemberg und Bayern. Insgesamt 290 europäische Regionen wurden vom BerlinInstitut für Bevölkerung und Entwicklung bewertet. Dabei kam Stuttgart auf Platz 11 und Tübingen auf Rang 17. Freiburg und Karlsruhe tauchen im Ranking an 24. und 26. Stelle auf. Oberbayern (Platz 5) ist wie schon 2008 die sich am besten entwickelnde Region in Deutschland.

In Europa insgesamt, so Reiner Klingholz vom Berlin-Institut, gebe es ein erhebliches und wachsendes Gefälle. Statt des erwarteten Wirtschaftswachstums von drei Prozent erlebten vor allem Länder des Südens jahrelang eine Rezession. In vielen Regionen Osteuropas dämpfen Abwanderung und niedrige Geburtenraten die Zukunftsaussichten. Die Krisen der vergangenen Jahre haben erhebliche Folgen für die Bevölkerungsentwicklung. Galt Europa schon immer als der „alte Kontinent“, sorgen jetzt die demografischen Daten für eine neue Bedeutung des Begriffs. „Der Anteil der Europäer, die 65 Jahre alt oder älter sind, liegt heute bei 17 Prozent und wird weiter steigen“, sagt Klingholz.

Zum Vergleich: Weltweit liegt der Seniorenanteil im Durchschnitt bei acht, in Afrika bei vier Prozent. Aber „Demografie ist nicht alles“, meint Klingholz. Vielmehr komme es „weniger auf die Zahl, als mehr auf die Fähigkeiten der Menschen an“. Aus Spanien, Portugal, Griechenland und erst recht aus Bulgarien oder Rumänien wandern Fachkräfte ab. Hauptprofiteur der Krisenjahre ist dagegen Deutschland. „Nicht trotz der Krisen“, so Klingholz, „sondern ihretwegen konnten in Deutschland die Betriebe auf Volllast fahren“. Denn die anderswo abgewanderten Arbeitskräfte haben oft hierzulande Beschäftigung gefunden.

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Erstellt:
26.07.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 53sec
zuletzt aktualisiert: 26.07.2017, 06:00 Uhr

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