Entwicklungshilfe

Strom für Subukia macht Schule

Der Mössinger Verein „Strom für Subukia“ setzt sich vermehrt für Bildung ein und erzielt Erfolge in Kenia.

24.08.2017

Von ST

Sollen vom Bildungsangebot in ihrer kenianischen Heimat profitieren: junge Leute aus Subukia. Bild: Verein

Sollen vom Bildungsangebot in ihrer kenianischen Heimat profitieren: junge Leute aus Subukia. Bild: Verein

Sie waren mal wieder unten, um zu sehen, wie es so läuft – und sahen, dass es ganz gut läuft: Die Mitglieder des Mössinger Vereins „Strom für Subukia“ setzen ihre Aktivitäten fort, auch wenn ihr erstes Ziel, eben jenem kenianischen Subukia Stromanschluss zu ermöglichen, bereits seit 2014 erreicht ist. Subukia, rund 200 Kilometer westlich der Hauptstadt Nairobi, hat rund 20 000 Einwohner. Die örtliche Franziskanergemeinde, zu der der Verein einen engen Kontakt hält, hat rund 3000 Mitglieder auf einer Fläche, die den Landkreisen Tübingen und Reutlingen entpricht.

In der vergangenen Zeit gab es für die Helfer vor allem ein Thema: die Schule. „Der erste lange Aufenthalt war eine sehr gute und intensive Zeit“, meldet Rolf Steinhilber vom Subukia-Team: „Die Menschen dort leben nicht dicht gedrängt, sie müssen täglich weite Wege zurück legen.“ Kinder laufen teils fünf bis sechs Kilometer in den Kindergarten. Frauen gehen bereits um 4 Uhr bei tiefer Dunkelheit in die Berge, um trockenes Gras für die Kühe und Schafe zu holen. Von Kindesbeinen an sind die Einwohner in die knochenharte Landwirtschaft eingebunden, die teils noch mit einfachsten Mitteln vonstatten geht.

Deshalb, so Steinhilber, ist eines der aktuellen Ziele des Vereins, gemeinsam mit den Franziskanern vor Ort die Schulbildung zu verbessern. Bislang verbrächten Schülerinnen und Schüler ihre Ferien etwa damit, Äste und Zweige zu sammeln, die zu Kohle verschwelt werden. Sie bewachen die Meiler und tragen fertige Kohle ins Zentrum von Subukia, um sie dort zu verkaufen. „Der Erlös eines Sacks voll Kohle“, so Steinhilber, „kann eine Familie einen ganzen Monat lang ernähren“.

Die Subukia-Helfer unterstützen deshalb das örtliche Projekt eines Franziskaner-Gymnasiums, das teils auch als Internat dient: In der vergangenen Zeit wurden Schlafräume neu gemacht, dazu Duschen, Toiletten, Küche, Klassenzimmer, Bücherei, Biologieraum, Computerraum, Büroräume und die Gartenanlage. Auch mit Spenden-Geldern aus dem Steinlachtal wurden die Möbel für den Speisesaal bezahlt.

Die Schule hat 450 Schülerinnen und Schüler. Kindern und Jugendliche aus der gesamten Region „Lower Subukia“ soll sie Chancen für eine qualifizierte Schulbildung ermöglichen. Im Rahmen des jüngsten Umbaus wurde die Schule auch barrierefrei gemacht. Und seit dem 30-jährigen Bestehen der Schule gibt es erstmals fließend Wasser.

„Für die Kinder ist das eine Chance, einmal ein leichteres Leben führen zu können“, so Steinhilber: „Ein Leben, das nicht von einem Sack Kohle abhängt.“

Spenden willkommen

Anfang des kommenden Jahres, am 20. Januar, will „Strom für Subukia“ eine größere Veranstaltung organisieren zugunsten des Vereinszwecks. „Herr Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle“ hat bereits zugesagt. Spenden an den Verein landen nach Angaben der Aktiven zu hundert Prozent in Subukia. Konto: Verein zur Unterstützung der Krankenstation in Subukia/Kenia e.V.; VR-Bank eG Steinlach-Wiesaz-Härten; IBAN:

DE 82 6406 1854 0008 1180 00;

BIC: GENODES1STW. Kontakt: Rolf und Ellenore Steinhilber, Mörikestraße 4, Mössingen, Telefon 07473 / 8623.

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Erstellt:
24.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 28sec
zuletzt aktualisiert: 24.08.2017, 01:00 Uhr

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