Rottenburg

Stillere Perlen

Eine Ergänzung zu unserem Bericht von der Rottenburger Kulturnacht in der Ausgabe vom 15. April.

19.04.2024

Von Ute Wagner-Zavaglia, Rottenburg

In den Artikel über die Kulturnacht haben vor allem die Klänge Eingang gefunden. Aber auch die stilleren Perlen sollen nicht unerwähnt bleiben: Das Museum im Amannhof wurde von den Mitgliedern des Künstlerhofs auf ganz wundervolle Weise mit Kunst erfüllt.

In allen Räumen konnte man überraschend Kunstwerke entdecken, die so treffend in die Umgebung eingefügt waren, dass man nur staunen konnte. Herbert Schmidts Bilder passten perfekt zu den Wänden des historischen Gebäudes, Michael Starks Specksteine thematisierten Ein- und Ausblicke. Die Tonfiguren von Jutta Peikert in dem einen der ehemaligen Verliese, in dem anderen die von hörbarem Herzklopfen begleitete Skulptur mit Eisenkette von Karsten Wieprich ließen einen erschauern. Olga Sitners und CHC Geiselharts lebensgroße Gestalten schienen in den Räumen zu leben, Claudia Emrichs bewegliche Kafka-Szenen und Barbara Oswalds Porträt-Collagen waren überwältigend.

Umrahmt von tollen Schwertkünsten der Gruppe um Wolfgang Abart kreisten die Texte aus Janne Waglers Schreibwerkstatt mit Insassen der Justizvollzugsanstalt um Freiheit, Glück und innere Kämpfe. Sie berührten die Zuhörer der Lesung tief. Danke für solchen Kunstgenuss!