Rückzieher ungültig

Stefan Rieble ist weiter offizieller Kandidat

Der Hirrlinger Bürgermeisterkandidat Stefan Rieble hat erklärt, dass er seine Kandidatur zurückzieht. Aus formalrechtlichen Gründen sei diese Erklärung aber ungültig, sagt Hauptamtsleiterin Claudia Marinic. Offiziell gilt Rieble weiter als Kandidat

11.02.2016

Von ing

Hirrlingen. Der Rottweiler Stefan Rieble hatte seine Bewerbung um den Hirrlinger Bürgermeisterposten überraschend aus familiären Gründen zurückgezogen (das TAGBLATT berichtete). Auf den Stimmzetteln steht sein Name aber trotzdem. Die Zettel sind erstens schon gedruckt, zweitens gibt es laut Hauptamtsleiterin Claudia Marinic auch keinen Grund, sie einzustampfen. Denn formalrechtlich könne die Gemeinde den Rückzieher Riebles gar nicht berücksichtigen.

„Bewerbungen können nur während der Einreichungsfrist zurückgenommen werden“, so Marinic. Diese Frist endete am 26. Januar. Riebles Absage kam später.

Eine weitere Gelegenheit, eine Bewerbung zurückzuziehen, gibt es, falls keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit bekommt, also über 50 Prozent der Stimmen. Auch neue Kandidaten können nach dem ersten Urnengang noch in den Wahlkampf einsteigen.

Praktisch heißt das: Stefan Rieble gilt am Wahltag (Sonntag, 21. Februar) als offizieller Kandidat, obwohl er gar nicht gewählt werden möchte. Die Stimmen der Briefwähler, die in Unkenntnis der Lage eventuell bereits ihr Kreuz bei Riebles Namen gemacht haben, sind gültig und werden gezählt.

Damit hat Rieble unter Umständen noch Einfluss auf das Wahlergebnis, obgleich er damit gar nichts mehr zu tun haben möchte. Theoretisch, sagt Hauptamtsleiterin Marinic, wäre es möglich, dass so viele Stimmen auf ihn entfallen, dass weder Christoph Wild, noch Heiko Kübler oder Markus Rölle im ersten Wahlgang die absolute Mehrzeit erzielen. Dann wäre tatsächlich eine Stichwahl am Sonntag, 13. März, nötig. Ebenso theoretisch ist es auch möglich, dass Rieble nur wenige Stimmen bekommt und zwei oder alle drei anderen Kandidaten so eng beieinander liegen, dass es trotzdem einen zweiten Wahlgang gibt.