Pendler brauchen starke Nerven

Stau vor Rottenburg – Schuld sind Kalk, Grünzeug und eilige Autofahrer

Wegen Kanalarbeiten läuft der Verkehr auf der Rottenburger Osttangente seit vergangener Woche einspurig. Auf der Autobahn 81 bremsen vor der Abfahrt bei Ergenzingen nicht nur die Belagsarbeiten, sondern auch Gehölz- und Häckselarbeiten die Autos aus.

04.12.2017

Von Marike Schneck

Achtung Ampel: Am Montag staute sich der Verkehr auf der Osttangente mehrere Kilometer. Bild: Schneck

Achtung Ampel: Am Montag staute sich der Verkehr auf der Osttangente mehrere Kilometer. Bild: Schneck

Rund ums Städtle stockt‘s: Wer über die Autobahn 81 nach Rottenburg oder weiter in Richtung Tübingen will, muss von Stuttgart kommend durch die Dauerbaustelle. Von Horb her wird der Verkehr einspurig an einem Häcksler vorbeigeleitet. Die Autobahnmeisterei Rottweil lässt Sträucher schneiden und verkehrsgefährdende Bäume fällen. Das Schnittgut muss zeitnah gehäckselt werden, das dauert. Die Arbeiter schaffen sich meterweise die Autobahn rauf. Zurzeit steht der Häcksler bei der Überführung zwischen Ergenzingen und Eckenweiler.

Aus Sicherheitsgründen nur einspurig

Für diese Arbeiten muss nach Angaben des zuständigen Regierungspräsidiums (RP) Freiburg aus Sicherheitsgründen der rechte Fahrstreifen gesperrt werden. Das sind zwar nur rund 100 Meter, aber der Verkehr stockt oder steht. Vergangenen Freitag standen die Fahrzeuge zeitweise über mehr als 15 Kilometer bis runter nach Empfingen. Weil die Arbeiten witterungsabhängig sind, ziehen sie sich: Mit einzelnen Sperrungen ist laut RP bis Ende Februar 2018 zu rechnen. Eine Verlagerung der Arbeiten in die Nacht sei nicht möglich.

Langer Rückstau von der Osttangente

Wer die Autobahn hinter sich gelassen hat, steht dann vor und auf der Osttangente. Auch hier ist Rückstau – mal nur bis Eratskirch, mal bis zur Abfahrt nach Seebronn. Zwischen der Abfahrt Stadtmitte/Wendelsheim und dem Sülchenknoten wird seit voriger Woche ein Entwässerungskanal freigefräst. Der macht der Straßenmeisterei Rottenburg schon seit dem vergangenen Jahr zu schaffen, berichtet Dienststellenleiter Boris Haug. Vor allem im Bereich um die Brücke, die den Verkehr oberhalb der L 361 nach Wendelsheim führt, sei die Fahrbahn immer wieder nass. Bei Frost kann das zu gefährlicher Glätte führen. Selbst im Sommer, so Haug, sei das Bankett feucht gewesen. Rollt ein Fahrzeug versehentlich auf den aufgeweichten Grünstreifen und gerät ins Schleudern, kann auch das zur Gefahr werden.

Kalk verstopft den Kanal

Der Grund für die Nässe war schnell gefunden: Eigentlich hat der Kanal einen Durchmesser von 30 Zentimetern. Wegen des kalkhaltigen Wassers ist er nun aber so zugesetzt, dass an Engstellen nur noch vier Zentimeter gemessen wurden. Kurz, so Haug, habe man überlegt, den Kanal rauszureißen und einen neuen zu verlegen. Das sei angesichts der zu erwartenden Kosten aber nicht möglich. Stattdessen wird er nun mit einem Hochdruckreiniger (2500 bar) freigemacht. Die Arbeiten dauern voraussichtlich noch die ganze Woche.

Zu eilig für den Sensor

Den Stau machen sich die Autofahrer übrigens selbst: Der Verkehr wird per Ampel geregelt, die mit einem Sensor ausgestattet ist. Weil Autofahrer, die von oben kommen, auf die linke Spur ausweichen müssen und viele zu früh und deshalb außerhalb des Sensorbereichs schon auf die Gegenspur fahren, registriert die Ampel den nachkommenden Verkehr nicht und schaltet wieder auf Rot. So schafften es am Montag bis zu 30 Fahrzeuge mit einer Ampelphase vom Sülchenknoten rauf, aber immer nur vier oder fünf in Richtung Tübingen runter. Die Straßenmeisterei will nun schauen, ob der Sensor angepasst werden kann.

Auf der A81 wird gehäckselt: Der Verkehr wird einspurig an Container und Maschine vorbeigeleitet. Bild: Schneck

Auf der A 81 wird gehäckselt: Der Verkehr wird einspurig an Container und Maschine vorbeigeleitet. Bild: Schneck

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Erstellt:
04.12.2017, 18:52 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 29sec
zuletzt aktualisiert: 04.12.2017, 18:52 Uhr

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