Star Trek Beyond

Star Trek Beyond

In der dritten Folge der neuen Star-Trek-Saga will Kirk Junior endgültig aus dem Schatten seines Vaters heraustreten.

18.02.2016

Von Volker Rekittke

Star Trek Beyond

James T. Kirk (Chris Pine) hat die Schnauze voll. Schon nach ein paar Minuten Filmzeit ist die neue Captains-Uniform hinüber – zerfetzt von nervigen kleinen Aliens. Zwar beendet ein kurzes „Beam me up, Scotty“ die Tortur, doch nach drei Jahren in den unendlichen Weiten des Alls können selbst coole Draufgänger schon mal melancholisch werden: Wenn das Weltall wirklich unendlich ist – dann endet die Reise ins Ungewisse ja nie.

„Beyond“, der Filmtitel, bedeutet „jenseits“. Und tatsächlich geht es im dritten Teil des Star Trek-Reboots über die Grenzen des bislang von der Föderation erforschten Raums hinaus. Dort attackiert Schurke Krall (Idris Elba) die Enterprise und nimmt einen Großteil der Besatzung gefangen. Nur Kirk, Spock (Zachary Quinto), Chefingenieur Scotty (Simon Pegg), Schiffsarzt „Pille“ McCoy (Karl Urban) und Navigator Chekov (Anton Yelchin) können fliehen und starten zusammen mit der ebenfalls auf dem fremden Planeten gestrandeten Kämpferin Jaylah (Sofia Boutella) eine actionreiche Rettungsaktion. Wie gut, dass in der Zukunft der Erde schneller gebaut und konstruiert wird als im leidigen Hier und Jetzt. Denn das stolze Flaggschiff der Föderation wird auch diesmal von überlegenen feindlichen Waffen geschrottet – und zwar ziemlich bald.

Der 150-Millionen-Dollar-Streifen trumpft mit einer teils grandios designten Zukunft auf – etwa die Föderationsraumstation Yorktown – wie auch mit witzigen Wortduellen (diesmal im Ring: Spock und Pille) und krachenden Weltraumkämpfen. Dazu gibt’s „Sabotage“ von den Beastie Boys auf die Ohren.

Weniger gut schneidet der Film beim nicht unwichtigen Bösewicht-Vergleich ab. Keine Frage: Mit dem erfrischend ambivalent gezeichneten Superschurken Khan (Benedict Cumberbatch) im letzten Teil kann Krall („Ihr habt kein Schiff, keine Mannschaft, keine Chancen“) diesmal nicht ansatzweise mithalten. Auch die Handlung ist nicht immer ganz logisch – und für Regisseur Justin Lin wohl auch nicht so wichtig.

50 Jahre nach dem Start der kultigen TV-Serie hatte J.J. Abrams, der Regisseur der bisherigen beiden Kinofilme des neuen Star Trek-Universums, einfach zu viel mit dem Konkurrenz-Epos „Star Wars“ zu tun. Also wurde Kracher-Spezialist Lin („Fast & Furious“) engagiert, der zusammen mit Scotty-Darsteller Simon Pegg das Kommando auf der Brücke übernahm. Abrams war ja erklärtermaßen kein eingefleischter „Trekkie“, was dem Neustart des SF-Abenteuers gut tat. Auch Nicht-Eingeweihte fanden sich gleich zurecht. Diesmal gibt’s wieder mehr Referenzen an die Ursprungs-Serie.

Spock ist tot – lang lebe Spock: Der legendäre Spock-Darsteller Leonard Nimoy starb 2015 – im aktuellen Film erfährt sein Nachfolger vom Tod des Botschafters der Vulkanier. Tragisch: Wenige Wochen vor dem Filmstart starb auch Neu-Chekov Anton Yelchin mit nur 27 Jahren bei einem Unfall.

Am Schluss die gute Nachricht für alle (Noch-)Nicht-Trekkies: Prima Popcorn-Kino ist „Beyond“ in jedem Fall. Na denn: Wenn’s draußen wieder um die 30 Grad hat, hinein ins Kino mit seinen unendlichen Weiten, Eis kaufen, anschnallen und „Phaser auf Betäubung!“

Auch Weltraum-Helden werden älter – und können’s immer noch krachen lassen.

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Erstellt:
18.02.2016, 22:40 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 30sec
zuletzt aktualisiert: 18.02.2016, 22:40 Uhr

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Klex 24.07.201601:38 Uhr

Ein bisschen altbacken, aber er rockt -- der bisher beste neue Enterprise-film.

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