Standortagentur Neckar-Alb will Filmschaffende in die Region locken

Reutlingen. Im Vergleich mit ähnlichen Agenturen habe das eingesetzte Geld eine „immense Hebelwirkung“ gehabt, erklärt Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp von der Industrie- und Handelskammer (IHK), die mit 75 000 Euro den größten Teil des Budgets finanziert. Er spricht vom erfolgreichsten Jahr der Agentur. Die Region Neckar-Alb sei in den Bereichen Medizintechnik mit knapp 50 ansässigen Firmen und Zerspanungstechnologie weltweit führend, erklärt Epp. Dazu nehme die Region auch in den Branchen Technische Textilien, Leistungselektronik und Biotechnologie weltweit eine Ausnahmestellung ein.

Um zu zeigen, in welchen Bereichen die Region spitze sei, konzentriere sich die Standortagentur beim Marketing auf diese Kernkompetenzen. Dafür habe sich die Standortagentur im abgelaufenen Jahr auf so vielen Messen präsentiert wie nie zuvor, betont Epp. Auch 2016 wird die Region international kräftig auf sich aufmerksam machen: im polnischen Posen, auf der Leitmesse für Maschinenbau IMTS in Chicago, bei der chinesischen Textilmesse Cinte in Shanghai, bei der Texpo Eurasia in Istanbul sowie bei der Expo Real in München. Letztere ist für die Standortagentur die wichtigste Messe.

Die Agentur steigt dieses Jahr neu in die Vermarktung der Region als Dreh- und Filmstandort ein. „Bisher war es eher ein Zufallsprodukt, wenn eine Filmfirma auf der Suche nach Orten für Dreharbeiten hier gelandet ist“, sagt Markus Nawroth, Leiter der Standortagentur. Deshalb sollen nun Filmschaffende eingeladen und an interessante Orte geführt werden. Außerdem werden die für Dreharbeiten interessanten Locations in einschlägigen Listen aufgeführt. Dass sich deshalb demnächst James Bond durch die schmalste Straße der Welt in Reutlingen zwängt, ist aber eher unwahrscheinlich. Denn der bei der Stuttgarter Film Commission in Auftrag gegebene Service muss erst langsam aufgebaut und etabliert werden.

Ebenfalls neu ist die Kampagne „Projekte 2016“, bei der die Vermarktung des Lebensphasenhauses in Tübingen Pilotfunktion hat. Dieses im Mai 2015 eröffnete Verbundforschungsprojekt untersucht, wie mit Hilfe von technischen und sozialen Innovationen ein selbstbestimmtes Altern im gewohnten Umfeld ermöglicht werden kann.