Spider-Man: Homecoming

Spider-Man: Homecoming

Nach dem Kurzauftritt im „First Avenger“-Film geht der rundum erneuerte Spinnenboy in sein erstes Solo-Leinwandabenteuer.

14.05.2017

Von Klaus-Peter Eichele

Spider-Man: Homecoming

Batman ohne weiteres altern dürfen, gilt dies für den Spider Man nur eingeschränkt. Der Charakter dieses Superhelden ist untrennbar damit verknüpft, dass es sich um einen Heranwachsenden handelt. Deswegen gibt es binnen 15 Jahren bereits den dritten Kino-Neustart der auf den Marvel-Comics fußenden Serie. Nach den längst erwachsen gewordenen Tobey Maguire und Andrew Garfield schlüpft nun der etwas blasse Newcomer Tom Holland ins äußerlich unveränderte Spinnenkostüm.

Ein weiterer Grund für den Relaunch liegt darin, den früher immer solo agierenden Spider Man ins Universum der übrigen Marvel-Figuren zu integrieren. Sein Debüt hatte der Neue daher schon im Vorjahr im Film „The First Avenger: Civil War“, wo er entscheidend in den Bruderkrieg der zerstrittenen Superhelden eingreifen durfte. Stolz wie Bolle kehrt der 15-Jährige nun in seine Heimatstadt New York zurück und hofft, dass ihn sein Mentor Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) bald mit neuen Aufträgen zur Rettung der Welt versorgt.

Weil die jedoch ausbleiben und auch alles Betteln nichts hilft, muss Peter Parker, wie der Spinnenmann im zivilen Leben heißt, erst einmal die üblichen Herausforderungen der Pubertät bewältigen und sich zum Beispiel dem Mobbing eines Schulhof-Fieslings erwehren. Um nicht aus der Übung zu kommen, macht er nebenbei in voller Superhelden-Montur Fahrraddiebe dingfest und weist älteren Frauen den Weg. Zwischendurch spielt der Teenager auch mit dem Gedanken, seine übermenschlichen Fähigkeiten für die Eroberung seiner heimlichen Flamme Liz (Laura Harrier) in Anschlag zu bringen.

Kurzum: Das ganze ist eine ziemlich amüsante Angelegenheit, wozu Nebenfiguren wie Peters nerdiger Kumpel Ned und sein von Stark beauftragter, allerdings ziemlich verpeilter Aufpasser Happy ihren Teil beitragen. Auch die relativ sparsam eingestreute Action wird mit viel Ironie serviert. So muss sich Peter ständig mit den technischen Tücken seines neuen Kampfanzugs herumplagen.

Im zweiten Teil des Film geht es etwas ernster zu, doch passt sich auch der Hauptkonflikt der entspannten Stimmung an. Der von Ex-Batman Michael Keaton gespielte Vulture ist ein untypisch sympathischer Bösewicht, der nicht die Welt erobern oder zerstören, sondern mit dem Verkauf von aus Alien-Schrott zusammengebastelten Waffen seine Angehörigen über Wasser halten will. Zudem wurde er einst durch ein dubioses staatliches Dekret aus seinem legalen Broterwerb auf die schiefe Bahn gedrängt. Für den entscheidenenden Thrill sorgt dann auch nicht der Genre-übliche Kampf Gut gegen Böse, sondern eine überraschende familiäre Konstellation.

Unterm Strich markiert der Film zusammen mit „Wonder Woman“ den neuen Trend im Superhelden-Kino: weg von der Materialschlacht, hin zum Menschlichen.

Ein Drittel Superhelden-Action, zwei Drittel Teen-Komödie – diese Mischung sorgt für einen unterhaltsamen Serienauftakt.

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Erstellt:
14.05.2017, 16:22 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 21sec
zuletzt aktualisiert: 14.05.2017, 16:22 Uhr

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