Enthüllungen

So tricksen die Stars mit dem Geld

Der Fußball wird die Moraldebatten nicht los. Im Fokus stehen die Steuersparmodelle der hochbezahlten Profis.

05.12.2016

Von DPA

Spitzenverdiener: Cristiano Ronaldo von Real Madrid. Foto: dpa

Spitzenverdiener: Cristiano Ronaldo von Real Madrid. Foto: dpa

Berlin. Enthüllungen um Geldflüsse und Steuertricks rücken den internationalen Spitzenfußball und seine Top-Stars einmal mehr ins Zwielicht. Millionensummen flossen angeblich über Briefkastenfirmen in Steueroasen. Beraterhonorare sollen nicht korrekt beim Fiskus abgerechnet worden sein. Zahlungswillige Vereine, Sponsoren und großzügige Steuerbehörden komplettieren das Sittengemälde. Diese Dokumente aus der Grauzone des Weltfußballs hat ein vom „Der Spiegel“ angeführtes internationales Medien-Netzwerk in den vergangenen sieben Monaten ausgewertet.

Grundlage der Recherchen ist ein riesiger Datensatz von insgesamt 1,9 Terabyte, der von der Enthüllungsplattform Football Leaks zur Verfügung gestellt wurde. Die darin genannten Summen, die im Milliardenzirkus Fußball an die Superstars fließen, und die Tricks, mit denen die Finanzbehörden dabei umdribbelt werden, nähren das Bild von der Doppelmoral des Glitzergeschäfts.

Neu sind die detailliert beschriebenen Methoden nicht. So ist der fünfmalige Weltfußballer Lionel Messi in diesem Jahr wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 4,1 Millionen Euro vom Landgericht in Barcelona zu 21 Monaten Haft verurteilt worden. Die Honorare, die der Argentinier von verschiedenen Weltkonzernen für seine Werbeauftritte erhielt, sollen an der spanischen Steuer vorbei in verschiedene Steuerparadiese geflossen sein.

Ronaldo im Visier

Nun geriet auch Cristiano Ronaldo in die Defensive. Der 31-Jährige ist nach Berechnungen des US-Magazins Forbes mit 78 Millionen Euro Jahresverdienst der bestbezahlte Sportler der Welt. Carles Vilarrubí, Vizepräsident des FC Barcelona, forderte, der Fiskus müsse gegen Ronaldo „genauso unerbittlich wie seinerzeit gegen Lionel Messi vorgehen“. Die spanischen Finanzämter hatten offenbar jahrelang im Profifußball eine gewisse Großzügigkeit walten lassen. dpa

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Erstellt:
05.12.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 46sec
zuletzt aktualisiert: 05.12.2016, 06:00 Uhr

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