Tübingen

So fühlt man Absicht

19.04.2017

Von Sybille Hartmann, Tübingen

Bei der Menschenkette der Bürgerinitiative zum Erhalt des Au-Brunnens am Ostermontag hat sich auch der Oberbürgermeister den Fragen der Anwesenden gestellt und ein Papier mit seinen Gründen für die Ausweisung eines Gewerbegebietes auf dem AuGelände verteilt. So begrüßenswert es ist, wenn der Oberbürgermeister bei einer Demonstration gegen seine Pläne sich der Bürgerschaft stellt, die von ihm verteilten Argumente helfen nicht wirklich weiter. So heißt es dort:

„Wir haben im Flächennutzungsplan aber gar keine Flächen mehr. Das ist für einen Gestaltungszeitraum von 20 Jahren zu wenig und würde Betriebe zum Abwandern zwingen. Die Verwaltung hat das Stadtgebiet intensiv geprüft und sieht nur 3 Flächen als geeignet an, Traufwiesen, Saiben und Au-Brunnen.“

Hat der Oberbürgermeister vergessen, dass seine Verwaltung in der Fortschreibung des Flächennutzungsplan bis 2030 – ohne die oben genannten Flächen - 16 Hektar neue Flächen für Gewerbe ausweist, zusätzlich zu 8 Hektar kurzfristig verfügbarer neuer Flächen? Und das bei einer Bedarfsermittlung von zirka 22 Hektar!

Wo ist also der wirkliche Bedarf für eine Überbauung des Au-Geländes? Beim ersten Lesen seines Papiers scheint es so, als ob die Stadt ohne die drei oben genannten Flächen nichts anbieten kann. Im Fazit des städtischen Bausteins Gewerbe (Anlage 4 zur Vorlage 15/2016) steht etwas anderes! Hat dies der Oberbürgermeister vergessen?

Ich halte mich an Goethe: „So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt.“

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Erstellt:
19.04.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 19.04.2017, 01:00 Uhr

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