Skyfall

Skyfall

Im dritten 007-Abenteuer mit Daniel Craig, muss James Bond seine Leute vor den Terrorattacken eines Psychopathen schützen.

30.10.2012

Von Dorothee Hermann

Siehe auch: "Ich erwarte, dass Sie sterben!" - Wie James Bonds Gegenspieler 50 Jahre Geschichte verkörpern

Am neuen Bond wurde vielfach gerühmt, dass Superagent James Bond (Daniel Craig) endlich älter und verwundbar erscheinen darf. Tatsächlich durchzieht den Film eine Obsession mit dem Tod. Dass es damit so wenig endgültig ist wie mit Sherlock Holmes? Sturz in die Reichenbachfälle, deutet sich an, wenn Adele „This is the End? anstimmt ? und eben nicht The Doors.

Schließlich wird Bond dringend gebraucht, denn ein Unbekannter hat nicht nur das Londoner Hauptquartier des MI6 gesprengt, sondern auch die dortigen Computer. Nun droht er, sämtliche Agenten der Antiterror-Abteilung im Internet vorzuführen. Bald manifestiert sich Silva (Javier Bardem, seit „No Country for Old Men? auf den gefährlich gestörten Schurken abonniert) als Agent des Bösen.

Man kann dem Film vorwerfen, er setze nur auf Actionsequenzen. Dafür breitet Regisseur Sam Mendes ein unglaublich reiches Bildmaterial aus, bei dem sich Zitate aus Literatur und Popkultur aufs Üppigste überlagern. Der Aston Martin des Ur-Bond ist nur eines der augenfälligsten Requisiten für die Reise in die Vergangenheit.

In der Konfrontation von London und Schanghai grüßt das Imperium des neuen Jahrtausends. Im kriegsähnlichen Action-Finale meldet sich jedoch pures 19. Jahrhundert. Skyfall heißt Bond?s einstiges Familienanwesen, ein düsterer, grauer Kasten im Moor, perfekter Schauplatz für die dramatischeren Brontë-Figuren oder die Umtriebe einer weißen Frau. Stattdessen treibt Bond die Geister aus, für sich selbst und für M (Judi Dench), während der großartige Albert Finney den Kräften des Guten kernig beisteht.

Auch ein angeschossener Bond ist doch jedem Computer-Fuzzi haushoch überlegen.

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