Eingewechselter Neuzugang sorgt für magischen Fußball-Moment – Knie bereitet Sorgen

Schürrle schießt sich in die Dortmunder Herzen

Welch ein Comeback, was für ein Treffer – Schürrles spätes Tor zum 2:2 gegen Real Madrid stellte die Dortmunder Weichen auf Achtelfinal-Einzug.

29.09.2016

Von DPA

Machte bei seinem Comeback ein besonders sehenswertes und wichtiges Tor für den BVB: André Schürrle. Foto: dpa

Machte bei seinem Comeback ein besonders sehenswertes und wichtiges Tor für den BVB: André Schürrle. Foto: dpa

Dortmund. Nach solch magischen Momenten hatte sich André Schürrle lange gesehnt. Mit geballter Faust und einem Kung-Fu-Kick gegen die Eckfahne feierte der Weltmeister vor der bebenden Südtribüne des Dortmunder Fußball-Tempels sein spätes Traumtor zum 2:2 (1:1) gegen Real Madrid. „Am Ende war es sehr emotional“, sagte der BVB-Neuzugang sichtlich berauscht. Obwohl seine überwunden geglaubte Innenbanddehnung im Knie wieder Probleme bereitete, geriet Schürrle auch beim anschließenden Interview-Marathon ins Schwärmen: „Das wird unserer jungen Mannschaft helfen, zusammenzuwachsen. Da wird noch mehr von uns kommen.“

Nach eher unbefriedigenden Stationen in Leverkusen, Chelsea und Wolfsburg scheint der einstige Mainzer sein Glück gefunden zu haben. Beflügelt von der prickelnden Stadionatmosphäre, die Schürrle vor der Saison als einen der Hauptgründe für seinen Wechsel zur Borussia genannt hatte, beförderte er den Ball nur drei Minuten vor dem Ende mit immenser Wucht unter die Latte ins gegnerische Tor. Das traumhafte Comeback nach gut zweiwöchiger Verletzungspause bestärkte ihn in seinem Glauben, mit seiner Unterschrift beim BVB alles richtig gemacht zu haben. „Vom ersten Tag an hat alles richtig gepasst. Ich fahre jeden Morgen mit einem Lächeln zum Training.“

Nach Real-Toren von Cristiano Ronaldo (17.) und Raphael Varane (68.) schien die Partie für den mutigen BVB verloren – bis zum großen Auftritt von Schürrle. Der Treffer seines in der 58. Minute eingewechselten Jokers bereitete vor allem Thomas Tuchel große Freude. Schließlich hatte der Fußball-Lehrer die Dortmunder Vereinsspitze im Sommer davon überzeugt, stattliche 30 Millionen Euro für Schürrle an Wolfsburg zu überweisen. Der schon in der Mainzer Jugend von Tuchel betreute Profi ist auf einem guten Weg, dieses Vertrauen zurückzuzahlen. „André ist ein Spieler, der einen engen Bezug zum Trainer braucht, um seine beste Leistung zu zeigen“, sagte Tuchel, „ich bin sehr froh, dass ihm dieser Treffer gelungen ist.“

Sein Schuss ins Glück gegen Real war der Lohn für einen starken Auftritt seines Teams. Ohne Respekt vor großen Namen wie Ronaldo, Toni Kroos und Gareth Bale kombinierten Tuchels Jungspunde phasenweise nach Herzenslust. Den couragierten Auftritt wertete der Coach als Fortbildung der besonderen Art: „Wir wollten heute auf diesem Niveau ausprobieren, ob wir die gleiche Schlagzahl, das gleiche Tempo spielen können wie in der Bundesliga. Phasenweise ist uns das gelungen.“ Auch im sechsten Champions-League-Heimspiel gegen die hochdekorierten „Königlichen“ blieb der BVB ohne Niederlage und verteidigte die Tabellenführung in der Gruppe F. Selbst ein zweimaliger Rückstand nahm dem Team nicht den Glauben an die eigene Stärke. „Wenn man zwei Mal nach einem Rückstand gegen Real Madrid zurück kommt, ist es ein gutes Gefühl. Wir können auf jedem Niveau Topmannschaften Paroli bieten“, sagte Schürrle.

Allerdings besteht die Gefahr, dass der gefeierte Angreifer vorerst wieder zum Zuschauen verurteilt ist. Noch während der Partie meldeten sich die Beschwerden in seinem lädierten Knie zurück. Mit einer dicken Bandage ging er Richtung Kabine. Schürrle: „Die alte Verletzung ist leider wieder aufgebrochen. Mal sehen, was ist.“

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Erstellt:
29.09.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 32sec
zuletzt aktualisiert: 29.09.2016, 06:00 Uhr

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