Mahnwache

Schon 5000 Unterschriften für Raif Badawi

Seit über zwei Jahren klagen Menschen in Tübingen samstags saudische Folter und Staatswillkür an.

25.03.2017

Von ST

Zwischen 11 und 12 Uhr treffen sie sich auf dem Holzmarkt zur Mahnwache für den saudischen Blogger Raif Badawi und seinen Anwalt Waleed Abu al-Khair. Badawi war 2012 von einem saudischen Gericht zu 1000 Peitschenhieben, zehn Jahren Gericht und einer Geldstrafe wegen „Beleidigung des Islam“ verurteilt worden. Anfang 2015 bekam er die ersten 50 Hiebe – die Folter wurde heimlich gefilmt und seither solidarisieren sich weltweit Menschen mit ihm. Während der 115. Tübinger Mahnwache Ende Februar wurde die 5000. Unterschrift für den Tübinger Appell „Freiheit statt Folter für Raif Badawi und seinen Anwalt Waleed Abu al-Khair“ geleistet – von einem Gast aus Villa El Salvador, Tübingens Partnerstadt in Peru. Antonio Cerna Reyes ist dort Lehrer. Max Steinacher überreichte ihm die Textsammlung Raif Badawis „1000 Peitschenhiebe – weil ich sage, was ich denke“.

Bei mehreren Arbeitsessen wurde laut einer Pressemitteilung über das weitere Vorgehen der Mahnwache-Gruppe diskutiert. Die an einem Samstag im Monat stattfindenden Lesungen eines Badawi-Textes während der Mahnwachen sollen fortgesetzt werden. Die Vernetzung mit Mahnwache-Gruppen in Wien, Frankfurt und anderen Städten soll verbessert werden. Die Zusammenarbeit mit der Amnesty-Koordinationsgruppe Saudi-Arabien (Regina Spöttl) verlaufe sehr gut. Dies gelte auch für die Aktion „Ohne Rüstung leben“ in Fragen der Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien. Einige Mahnwache-Fotos können bei Facebook angeschaut werden. Ensaf Haidar, die Frau von Raif Badawi, bedankte sich laut Max Steinacher für die Zusendung von Fotos.