Sauberkeit

Brauchen wir ein Stadtfest? Ob ich ein Stadtfest-Fan werde? Wir haben in Tübingen doch ein übergroßes und vielfältiges Angebot von Veranstaltungskultur. Und selbst wenn „nix los“ ist, es gibt so viele Möglichkeiten auf dieser „Insel der Seeligen“, um auch an Normaltagen glücklich zu sein. Stadtfeste, Dorffeste, überhaupt Feste sind dort wichtig, wo es sonst eher nix gibt. Wo Langweile und Anonymität überwiegen.

Das Erleben des reichhaltigen und vielfältigen Angebots unseres Stadtfests, getragen von so vielen ehrenamtlich Aktiven und dem Zustrom der Massen aus der ganzen Stadtbevölkerung hat mich überzeugt. Es ist richtig und wichtig, auch in Tübingen ein Stadtfest zu veranstalten.

Am stärksten beeindruckt hat mich jedoch der Anblick der Stadt am frühen Sonntagmorgen beim Spaziergang. Wo ich Stunden zuvor, noch selbst inmitten von Menschenmassen weilte, wo ich morgens Müllberge und Chaos erwartete, so unschön wie es halt nach Gelagen aussieht, da war kaum mehr was vom Stunden zuvor tobenden Stadtfest zu erahnen. So was von picobello aufgeräumt. Da hatten Nachts im Regen unzählige Ehrenamtliche und unsere städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunalen Service-Betriebe aufgeräumt. Ganze Arbeit geleistet.

Und dafür möchte ich mich bedanken. Besonders bedanken deshalb, da immer wieder, sei es in Leserbriefen oder im Gemeinderat, von Vermüllung, Unordnung, fehlender Sauberkeit in Tübingen die Rede ist. Tübingen kann nicht nur feiern – Tübingen kann auch Sauberkeit!