Bästenhardt nicht vergessen

SPD-Kandidatin Dorothea Kliche-Behnke auf Wahlkampf-Visite

Familien und Soziales sind zwei der Themen, mit denen die Tübinger Stadträtin Dorothea Kliche-Behnke bei der kommenden Landtagswahl punkten will. Sie untermauerte ihren Anspruch auf Expertise in dieser Woche mit einem Besuch in Bästenhardt.

26.02.2016

Von Jürgen Jonas

Familien- und Sozialarbeit war eines der Themen von Dorothea Kliche-Behnke in Bästenhardt (hier im Gespräch mit Parteifreund Dines Christen). Bild: Rippmann

Familien- und Sozialarbeit war eines der Themen von Dorothea Kliche-Behnke in Bästenhardt (hier im Gespräch mit Parteifreund Dines Christen). Bild: Rippmann

Bästenhardt. „Bästenhardt wird nicht vergessen“: Das ist ein Mantra der SPD-Fraktion im Mössinger Gemeinderat – und auch die Tübinger Landtagskandidatin Dorothea Kliche-Behnke schloss ihren Besuch am Ende mit diesem Satz. Die Struktur des Mössinger Stadtteils entspricht in Teilen der Agenda der SPD-Sozialspezialistin, die nicht ohne Grund ihre Wahlkampf-Tour in diesem Gebiet Station machen ließ: 4500 Einwohner, davon rund ein Fünftel Ausländer, viel einstiger sozialer Wohnungsbau. Kliche-Behnke will sich dafür einsetzen, dass mehr entsprechende Mittel künftig hier aufschlagen.

Am Mittwoch kam die 34-Jährige mit ihrem Wahlkampfbus und einigen Mitarbeitern zunächst direkt vor die Bästenhardtschule (die ja bekanntlich in Belsen liegt). Bewohner, SPD-Stadt- und Kreisräte, Mitglieder des Ortsvereins begleiteten die Lokalpolitikerin – und natürlich die „Bürger für Bästenhardt“ (BfB), die Stadtteilinitiative, die sich seit vielen Jahren um das Wohngebiet kümmert. Mit dabei auch Oberbürgermeister Michael Bulander.

Mehr preiswerte Wohnungen gefragt

Im Mössinger Stadtteil leben 850 Ausländer, noch mehr Menschen haben Wurzeln im Ausland: ein halbes Hundert Sprachen kann man hier hören, und zusätzlich wohnen bislang 50 Flüchtlinge hier. Damit der Stadtteil attraktiv bleibt, muss auch die Versorgung stimmen. „Doch es hat sich ziemlich ausgedünnt, was man an Geschäften hat,“ sagt BfBler Dines Christen (SPD), der die Parteifreundin herumführte. Das ehemalige Einkaufszentrum in Bästenhardt ist verschwunden, dort wurden Wohnhäuser hingestellt.

Die Häuser bei der Buchenstraße stehen seit den 1970er Jahren – damals als günstige Wohnungen im sozialen Wohnungsbau. Aus dem sind sie herausgefallen. Mössingen will wieder in den Genuss der Förderung für Sozialen Wohnungsbaus kommen, sagte OB Bulander beim Wahlkampf-Termin, und immerhin seien die Mieten noch immer bezahlbar. Kliche-Behnke ergänzte zu diesem Thema, dass es vor der grün-roten Regierung gar keine Förderung für günstige Wohnungen mehr gegeben habe.

Das ehemalige katholische Gemeindezentrum Don Bosco, nächste Station des politischen Spaziergangs, soll Stadtteilzentrum werden: mit Poststelle, Ortsbücherei, einem Café, einem Park. Die Jugendpflege soll im Untergeschoss unterkommen, so wird bisher überlegt. Möglicherweise soll das Geld aus dem Verkauf des nahegelegenen Stotzenhofs für Sanierung und Ausbau des Gebäudes verwendet werden. Ebenfalls prägend für den Stadtteil: die Familienbildungsstätte (FBS) in der Tannenstraße. Kliche-Behnke will, dass Sozial- und Familienarbeit noch mehr aktiv auf die Familien an ihren Wohnungen zugeht, um Betreuung zu verbessern. In der FBS selbst sollen mehr offene Treffs organisiert werden. Für Flüchtlingskinder werden betreute Spielgruppen angeboten, Mama-Baby-Ttreffs zur Förderung des Spracherwerbs und der Integration. Viele Angebote sind hier kostenlos, die FBS muss sich beständig um Zuschüsse und Fördermittel kümmern. Künftig soll sich die FBS auch beim von Stadt und Kreis geplanten Kinder- und Familienzentrum beteiligen. Was Dorothea Kliche-Behnke als vernünftig ansieht: „Der Bedarf ist jedenfalls da.“

Hebamme Silke Weyreter sprach gegemüber der SPD-Politikerin von ihrer Überlastung: Der Hebammen-Mangel macht eine fachgerechte Wochenbettbetreuung sehr schwierig. Viele Anfragen nach ihren Diensten muss sie abschlägig bescheiden. Ein Problem, das Kliche-Behnke schon kennt, wie sie sagt: Vielerorts würde Frauen geraten, sich ab dem Schwangerschaftstest anzumelden, um zur Geburt eine Hebamme zu haben. „Da muss etwas getan werden,“ sagt sie.

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Erstellt:
26.02.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 26.02.2016, 01:00 Uhr

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