Drogen in der Hundehütte

Rauschgiftermittler schnappen drei Tübinger Dealer und deren Lieferanten

Nach langwierigen Ermittlungen haben Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei drei mutmaßliche Drogendealer aus Tübingen und deren holländische Hintermänner dingfest gemacht. Sechs Männer und eine Frau wurden festgenommen. Alle sitzen in Untersuchungshaft, berichten Polizei und Staatsanwaltschaft.

30.06.2017

Von hz

Symbolbild: © Danny Elskamp - Fotolia.com

Symbolbild: © Danny Elskamp - Fotolia.com

Bereits Anfang des Jahres hatte die Rauschgiftermittlungsgruppe einen 27-jährigen Tübinger ins Visier genommen. In der örtlichen Rauschgiftszene war bekannt geworden, dass der Mann schon seit gut eineinhalb Jahren einen offenbar recht schwunghaften Handel mit Heroin und Kokain betrieb und damit auch den größten Teil seines Lebensunterhalts finanzierte. Bei den weiteren Ermittlungen erhärtete sich der Tatverdacht gegen den 27-Jährigen und auch seine aus den Niederlanden stammenden Lieferanten konnten identifiziert werden. Außerdem gerieten zwei weitere Tübinger, ein 23-Jähriger und ein 29-Jähriger, in den Fokus der Kripo. Diese beiden Männer bezogen offenbar von denselben Hintermännern Drogen, insbesondere Marihuana, und verkauften sie gewinnbringend weiter.

Anfang Mai ging einer der mutmaßlichen Lieferanten, ein 40-jähriger Niederländer, sowie dessen 41-jährige Fahrerin den Zollfahndern ins Netz. Mehr als zwei Kilogramm Marihuana, das zum Verkauf an einen der hiesigen Dealer bestimmt gewesen sein soll, wurden beschlagnahmt. Die beiden Verdächtigen kamen in Untersuchungshaft.

Vergangene Woche schlugen die hiesigen Drogenfahnder dann auch in Tübingen zu. Mittwochs nahmen sie zwei weitere Niederländer im Alter von 35 und 63 Jahren fest, die nach derzeitigem Ermittlungsstand gerade im Begriff waren, weitere Drogen an ihre Tübinger Abnehmer zu verkaufen. Auch die mutmaßlichen Kunden der beiden wurden gleich mit festgenommen.

Bei den anschließenden Durchsuchungen fand die Polizei dann bei dem 23-Jährigen Tübinger mehr als ein Kilogramm Marihuana – versteckt in einer Hundehütte. Nach derzeitigen Erkenntnissen hatten die Niederländer die gelieferten Drogen dort im Garten des 23-Jährigen deponiert. Bei dem 29-jährigen Beschuldigten wurden hingegen nur geringe Mengen Amphetamin und Kokain beschlagnahmt. Gegen alle vorläufig Festgenommenen wurde auf Antrag der Tübinger Staatsanwaltschaft vom Haftrichter am Amtsgericht Untersuchungshaft angeordnet.

Zuletzt schnappten die Ermittler nun auch noch den zwischenzeitlich nach Nordrhein-Westfalen weggezogenen 27-jährigen Tübinger, auf dessen unerlaubten Drogenhandel die gesamten Ermittlungen gegen die Gruppe basierten. Gegen den 27-Jährigen lag bereits ein Haftbefehl vor, als die Polizei den Mann diese Woche in Grevenbroich aufspürte und festnahm.