1:3! Der VfB kämpft, ist gegen Dortmunds Klasse jedoch ohne Chance

Raus mit Applaus

Im Viertelfinale des DFB-Pokals ist für die Stuttgarter Endstation. Mit großer Leidenschaft versuchten die Roten, ihre Erfolgsserie auszubauen, doch gegen die routinierten Dortmunder waren sie chancenlos.

10.02.2016

Von ARMIN GRASMUCK

Toni Sunjic (links) und Ex-Borusse Kevin Großkreuz (rechts) können Pierre-Emerick Aubameyangs Treffer zur Dortmunder 2:1-Führung nicht verhindern. Foto: dpa

Toni Sunjic (links) und Ex-Borusse Kevin Großkreuz (rechts) können Pierre-Emerick Aubameyangs Treffer zur Dortmunder 2:1-Führung nicht verhindern. Foto: dpa

Stuttgart. Das Viertelfinale an diesem Faschingsdienstag konnte kein normales Fußballspiel werden, es hatte geknistert, seit die beiden Traditionsklubs kurz vor Weihnachten zusammengelost worden waren. Stuttgart gegen Dortmund, VfB gegen BVB, die Senkrechtstarter vom Neckarufer gegen die Spitzenmannschaft aus dem Pott. Nur noch zwei Siege bis zum großen Pokalfinale in Berlin. Gut eine Stunde vor dem Anpfiff spielte schließlich Petrus verrückt - ein Hagelsturm behinderte die Anhänger, aber auch die beiden Mannschaftsbusse auf dem Weg in die Stuttgarter Arena, wolkenbruchartige Regenfälle weichten das Spielfeld auf. Selbstverständlich gedachten die 46 500 Zuschauer den Opfern und Angehörigen des Zugunglücks in Bad Aibling. Die Kurve der Dortmunder Anhänger blieb vorerst leer, sie protestierten gegen vermeintlich überhöhte Eintrittspreise. Ja, und dann ging es los.

Und wie es los ging. Bereits in der dritten Spielminute setzte der Starkregen erneut ein. Die Dortmunder reagierten prompt und wasserfest: Mkhitaryan nach rechts in den Sechzehner zu Aubameyang, Querpass auf Reus - der Nationalspieler knallt die Kugel aus fünf Metern eiskalt in die Maschen, nach nur fünf Minuten führt der BVB. Wenig später kamen schließlich die Protestler in Schwarz-Gelb unter dem gellenden Pfeifkonzert des Stuttgarter Publikums auf die Tribüne. Sie suchten noch ihre Plätze, da klingelte es direkt vor ihren Augen. Lukas Rupp, der Mittelfeldmotor des VfB, zog in der 21. Minute nach einem Abpraller direkt an der Strafraumgrenze ab und abgefälscht ins Tor - 1:1. Stuttgart war ebenbürtig, der BVB bemühte sich um Ordnung. In der 31. Minute zeigte Reus seine große Klasse, Traumpass in den Lauf von Aubameyang, der Torjäger zog aus 14 Metern mit links ab, flach unten in die Ecke - 1:2. Langerak, der überraschend für Tyton das Tor des VfB hütete, war erneut chancenlos. Die Dortmunder versuchten auf dem tiefen Platz ihr pfeilschnelles Passspiel aufzuziehen, der VfB setzte auf die Nadelstiche, diese blitzartigen, direkten Gegenstößen, die unter Trainer Jürgen Kramny kultiviert worden sind. Doch bis zur Halbzeit konnten sie sich keine echten Torchancen mehr erarbeiten.

Relativ verhalten kamen die beiden Mannschaften aus der Kabine. Zehn Minuten lang schienen sie sich zu beobachten, ohne größere Risiken im Spiel nach vorne. Dann zog Reus wieder das Tempo an, der nächste Zauberpass auf Aubameyang, der BVB-Stürmer zog aus zehn Metern halbrechts ab und Langerak lenkte den Ball bärenstark über die Latte. Die Antwort der Stuttgarter: Kravets knallte aus 14 Metern drauf, doch BVB-Torwart Bürki hielt. Mitte der zweiten Hälfte versuchte der VfB, das Tempo zu erhöhen, die Dortmunder blieben gefährlich, Mkhitaryan, Aubameyang und Reus verpassten die möglich Vorentscheidung. In der 77. Minute zielte Kostic von der linken Seite nur ein paar Zentimeter über das Tor der Gäste. Kurz darauf zwirbelte Gentner aus ähnlicher Position den Ball auf die lange Ecke, da musste sich Bürki strecken. Mit dem Mut der Verzweiflung warfen die Stuttgarter nun alles nach vorne. Die Arena vibrierte.

Am Ende fehlten den Stuttgartern die spielerischen Mittel, aber auch die Kraft, die Westfalen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Mit Routine und der nötigen Abgebrühtheit brachten die Gäste den Vorsprung über die Runden. Mit einem eiskalten Konter über Aubameyang, den Mkhitaryan vollendete, sorgte der BVB für den Schlusspunkt.

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Erstellt:
10.02.2016, 08:36 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 41sec
zuletzt aktualisiert: 10.02.2016, 08:36 Uhr

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