Testfahrt bestanden

Quenstedt-Schüler haben selbst Kanus gebaut

16 Schüler/innen des Mössinger Quenstedt-Gymnasiums haben kürzlich den Rhein zwischen Karlsruhe und Bingen erkundet. Zwei der acht Kanus sind im Unterricht entstanden – nun legten die Jugendlichen damit 140 Kilometer zurück.

22.07.2016

Mit dem selbstgebauten Kanu auf Rhein-Exkursion: Zehntklässler/innen des Quenstedt erfuhren dabei auch, wie sensibel das ökologische Gleichgewicht in der Region ist und wie schwieirg, es gegen ökonomische Interessen zu verteidigen. Vom ursprünglichen Auwald ist nur noch ein Prozent übrig. Privatbild

Mit dem selbstgebauten Kanu auf Rhein-Exkursion: Zehntklässler/innen des Quenstedt erfuhren dabei auch, wie sensibel das ökologische Gleichgewicht in der Region ist und wie schwieirg, es gegen ökonomische Interessen zu verteidigen. Vom ursprünglichen Auwald ist nur noch ein Prozent übrig. Privatbild

Mössingen. Es gibt sicherlich nur wenige Schulen, an denen „Bootsbau“ unterrichtet wird. Am Quenstedt ist es ein Modul des Naturwissenschaft- und Technik-Unterrichts in der achten Klasse – angeleitet von Konrektor Horst Hirning. Drei Jahrgänge haben an den beiden schön polierten hölzernen Kanus gearbeitet und dabei handwerkliche Fertigkeiten gewonnen. Die heutigen Zehntklässler durften die Kanus nun zuerst testen. In den Booten mussten sie die Ausrüstung für fünf Tage wasserdicht verstauen. Lebensmittel, Getränke, Zelte, Kocher, Töpfe, Grill, Feuerholz, Laborausrüstung und mehr musste in den bauchigen Bootskörpern seinen Platz finden.

Wie auch ihre Klassenkameraden, die sich für eine Abschlussfahrt an Land entschieden hatten (sie waren im Sauerland), gehörten Firmenbesichtigungen zum Programm. In dieser sensiblen Region, so bemerkten die Jugendlichen schnell, stoßen wirtschaftliche und ökologische Interessen hart aufeinander.

Das Gelände des Kanuclubs Philippsburg – der Startpunkt – war noch mit Schlamm vom ablaufenden Hochwassers bedeckt. Das freute die Stechmücken. Die umliegenden Altrheinarme boten den Kanuten optimale Trainingsmöglichkeiten. Wie wichtig die Auwälder für den Hochwasserschutz sind, wurde bei der Slalomfahrt zwischen Baumstämmen offensichtlich. Eine Werksführung bei der BASF stand auf dem Programm. Alleine schon die Dimension des Werksgeländes ist kaum vorstellbar, berichten die Kanuten. Mit dem Kanu sollten sie 40 Minuten benötigen, um die sechs Kilometer zurückzulegen, über die sich das Firmengelände erstreckt.

Eigene Gewässeruntersuchungen zeigten: Das Hochwasser hat den Nitratgehalt in die Höhe schnellen lassen, weil Dünger eingespült wurde. Problematisch sind heutzutage aber auch die Kühlsysteme der umliegenden Firmen – aufgeheiztes Kühlwasser wärmt den Fluss auf. „Der Interessenkonflikt zwischen Naturschutz einerseits und industrieller sowie landwirtschaftlicher Nutzung andererseits ist offensichtlich“, resümieren die Ausflügler. ST

Zum Artikel

Erstellt:
22.07.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 51sec
zuletzt aktualisiert: 22.07.2016, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport
Newsletter Recht und Unrecht
Sie interessieren sich für Berichte aus den Gerichten, für die Arbeit der Ermittler und dafür, was erlaubt und was verboten ist? Dann abonnieren Sie gratis unseren Newsletter Recht und Unrecht!