Profil in pluraler Welt

Liebe Frau Resnikscheck, ich glaube weniger an den von Ihnen vermuteten Schwefelgeruch in Diakonie und Caritas bei der Einstellung „nichtkirchlicher“ Mitarbeitender, als vielmehr an eine wünschenswerte Profilbildung ihrer Einrichtungen. Wir leben in einer pluralen Welt, die zwar manchmal auch anstrengend ist im Dschungel der vielen Möglichkeiten, die uns aber sowohl Qualitätsvorteile als auch das nicht zu unterschätzende Gefühl beschert, eine Wahl zu haben. Wenn in einer diakonischen Einrichtung keine (überwiegend) christlichen Mitarbeitenden mehr sind, was macht sie dann diakonisch?

Ich gebe Ihnen recht, wenn Sie der Meinung sind, wir dürften alle ein bisschen weiter werden, auch die christlichen Einrichtungen in ihrer Mitarbeiterauswahl. Die Caritas lebt mittlerweile eine Dienstgemeinschaft in Vielfalt. Dennoch, und da möchte ich Sie ein wenig weiten, ist es großartig, gerade in wichtigen Lebensphasen wie zum Beispiel in Pflegeheim oder Hospiz, in Kindergarten oder Jugendhilfeeinrichtung wählen zu können, welche Haltung mir gut tut für mich oder meine mir Nahen. In welcher Gesellschaft möchte ich sein, wenn das Sein das Wichtigste (geworden) ist? Ich darf Ihnen versichern, es wird bereits pluraler. Wir dürfen jetzt das neue „Paradies“ in vielfältigeren Dienstgemeinschaften und in sorgenden Gemeinschaften gestalten!