Confed Cup

Pfeilschnell, direkt und entschlossen

Der Bundestrainer zeigt sich beeindruckt von der Widerstandskraft seiner jungen Mannschaft.

24.06.2017

Von ARMIN GRASMUCK

Kasan. Shkodran Mustafi hat Mumm, keine Frage. Der Abwehrspieler, der sich in beim 1:1 gegen Chile ein paar haarsträubende Fehler erlaubt und mit einem fatalen Fehlpass den Gegentreffer eingeleitet hatte, sprach nach dem Spiel klar und selbstbewusst, als sei alles glatt gelaufen.

„Am Ende ist ein Unentschieden schon gerecht“, sagte Mustafi nach dem hart erkämpften Remis im zweiten Spiel des Confed Cups. „Wir wollten auch ein bisschen Risiko in Kauf nehmen und mutig nach vorn spielen. Ich habe mit dem Fehlpass das Tor eingeleitet, das muss ich auf meine Kappe nehmen.“ Tatsächlich hatte die deutsche Auswahl speziell in der Anfangsphase große Mühe, sich den vehement anstürmenden Südamerikanern zu erwehren. Es drohte Unheil, weil auch Mustafis Nebenmann in der Abwehr, Matthias Ginter, in mehreren Szenen bedenklich wackelte.

Umso erstaunlicher schien es, dass die Akteure dieser international noch unerfahrenen Mannschaft selbst in dieser Druckphase kühlen Kopf behielten, beharrlich versuchten, ihr eigenes Spiel aufzuziehen und die Meisterkicker Südamerikas Minute für Minute besser in den Griff bekamen. „Das war ein Spiel auf einem sehr hohen Niveau, natürlich auch mit taktischen Herausforderungen“, so umriss es Joachim Löw.

Der Bundestrainer war angetan, von der Widerstandskraft seiner Elf: „Die Reaktion der Mannschaft war sehr gut. Wir haben dann den Ausgleich gemacht, das war ein super Angriff von uns. Das war ein Paradebeispiel für das, was wir machen wollten.“ Pfeilschnell, direkt und entschlossen – so wollten die Deutschen nach vorne kommen und genau so waren sie erfolgreich.

Wie aus dem Lehrbuch

Das 1:1 durch Lars Stindl kurz vor der Halbzeit wirkte wie ein Treffer aus dem Lehrbuch. Da marschierte erst Emre Can durch den freien Raum, der sich im Mittelfeld auftat, genau im richtigen Moment schickte er links Jonas Hector steil, der aus dem Vollspurt und halb liegend so hart in die Mitte flankte, dass der heranstürmende Stindl nur noch eindrücken musste. „Das hat er super gemacht“, sagte Löw, der den gesamten Auftritt des Torjägers lobte. „Er hat eine tolle Laufleistung gezeigt, viel für die Mannschaft gearbeitet.“

Im letzten Vorrundenspiel trifft die deutsche Auswahl am Sonntag (17 Uhr/ZDF) in Sotschi auf Kamerun, während die Chilenen, die ebenfalls vier Punkte auf dem Konto haben, gegen Australien antreten. Der Gruppenerste und der Zweite stehen im Halbfinale. Armin Grasmuck

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Erstellt:
24.06.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 12sec
zuletzt aktualisiert: 24.06.2017, 06:00 Uhr

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