Schon wieder eine langwierige Sanierung

Parkhaus am Nonnenhaus schließt für mehr als ein Jahr

Sanierung und Umbau des Tübinger Parkhauses Altstadt-Mitte dauern sehr lange. Nach Ersatz für 317 Stellplätze wird gesucht.

17.05.2017

Von Gernot Stegert

Tausalze haben die Decken und Stahlträger beim Tübinger Parkhaus Altstadt-Mitte am Stadtgraben beschädigt. Jetzt muss es aufwändig saniert werden. Dabei soll auch die Enge bei der Einfahrt behoben werden. Die Arbeiten dauern 12 bis 15 Monate. Bild: Metz

Tausalze haben die Decken und Stahlträger beim Tübinger Parkhaus Altstadt-Mitte am Stadtgraben beschädigt. Jetzt muss es aufwändig saniert werden. Dabei soll auch die Enge bei der Einfahrt behoben werden. Die Arbeiten dauern 12 bis 15 Monate. Bild: Metz

Eine schlechte Nachricht für alle, die mit dem Auto nach Tübingen fahren: Das Parkhaus Altstadt-Mitte am Nonnenhaus wird ab Beginn 2018 über ein Jahr lang geschlossen bleiben. Das teilten die Stadtwerke Tübingen (SWT) als Betreiber gestern mit. Der Grund: Das Parkhaus muss – wie berichtet – grundlegend saniert werden. Der SWT-Aufsichtsrat hat jetzt den Fahrplan für die Sanierung mit Verbesserungen (siehe Infokasten) festgelegt.

Eine Sanierung des 1983 erbauten Parkhauses im Jahr 2005 war mangelhaft. Mit den verantwortlichen Baufirmen einigten sich die Stadtwerke auf einen gerichtlichen Vergleich und bekamen eine Schadensersatzsumme von einer Million Euro zugesprochen. Tausalze haben über Jahre die Bausubstanz geschädigt, indem sie während der Wintermonate als Chloride in den Beton einsickerten und die Stahlbewehrung angegriffen haben. Eine spezielle Oberflächenversiegelung soll dies künftig verhindern.

Große Teile der Decke müssen erneuert und betoniert werden. Auch die technische Gebäudeausstattung, die Installationen, die raum-lufttechnischen Anlagen und die brandschutztechnische Ausrüstung werden auf den aktuellen Stand gebracht. All das kostet sieben Millionen Euro und dauert laut SWT 12 bis 15 Monate. In dieser Zeit fallen die 317 Stellplätze weg. Wie vorübergehend Ersatz geschaffen werden kann, wissen die Stadtwerke noch nicht. Es gebe Ideen, sagte Sprecher Ulrich Schermaul, verwies aber auf Gespräche mit der Stadtverwaltung, dem Handel- und Gewerbeverein (HGV) und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Sie sollen Lösungen entwickeln.

Der HGV-Vorsitzende Jörg Romanowski nannte den Ausfall von 317 Parkplätzen „schrecklich, aber nachvollziehbar“. Er fürchtet Einbußen für Märkte, Einzelhändler, Gastronomie und Kulturanbieter. Der HGV wünsche sich einen kostenlosen Bus-Shuttle von den beiden Parkhäusern beim Zinser-Dreieck (Neckar und Metropol) zum Lustnauer Tor. Vor allem aber müsse das lang versprochene elektronische Parkleitsystem endlich kommen, damit es ab 2018 kein Chaos gebe. Eine Aufstockung des Parkhauses König sei geprüft, aber verworfen worden, berichtete Romanowski. Sie sei zu teuer und dauere zu lange.

Oberbürgermeister Boris Palmer zeigte sich gestern auf TAGBLATT-Nachfrage zuversichtlich. Fast 100 Plätze seien nach dem Wegzug der Augenklinik im Parkhaus König frei. „Sie werden bis zum Abschluss der Sanierung nicht neu vermietet.“ Das reiche für die meisten Tage. Samstags habe auch das Parkhaus in der Brunnenstraße die notwendige Kapazität. Zudem werde der Bauablauf am Stadtgraben „so optimiert, dass möglichst nur kurze Zeit alle Ebenen gesperrt sind“. Auch der HGV darf auf Erfüllung seiner Wünsche hoffen. „Das Parkleitsystem soll in Betrieb gehen, bevor das Parkhaus Mitte saniert wird“, erklärte der OB. Und der kostenlose TüBus an Samstagen werde geprüft.

Verbesserungen beim Parkhaus Altstadt-Mitte

Die Stadtwerke verbessern mit der Sanierung auch einiges beim Parkhaus Mitte. „Insbesondere die Ein- und Auffahrtsituation wird verbessert“, sagte SWT-Geschäftsführer Wilfried Kannenberg. „Die Sanierung gibt uns die Möglichkeit, beispielsweise durch eine Neupositionierung der Ticketgeber und der Schranke, den Komfort für die Autofahrer deutlich zu erhöhen.“

Es bleibt bei 317 Stellplätzen. Vorteil: Kein Platz geht verloren. Nachteil: Die Parkplätze bleiben so schmal wie bisher. Allein eine „Komfortzone“ mit 18 breiteren Plätzen werde noch erwogen, teilten die SWT mit.

Einen Schritt in die Zukunftmachen die SWT mit der Vorbereitung einer E-Ladezone mit 15 möglichen neuen Strom-Zapfsäulen.

Zum Dossier: Parken in Tübingen

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Erstellt:
17.05.2017, 19:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 35sec
zuletzt aktualisiert: 17.05.2017, 19:00 Uhr

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