Paddington 2

Paddington 2

„Paddington 2“ lässt den gutmütigen Bären gegen einen mit allen Wassern gewaschenen Schauspieler-Zauberer antreten.

20.11.2017

Von Dorothee Hermann

Paddington 2
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Eigentlich könnte sich der Spielzeugbär mit der Vorliebe für Orangenmarmelade entspannt zurücklehnen. Der kleine Einwanderer hat im gemütlichen Häuschen der Familie Brown im Londoner Stadtteil Notting Hill ein neues Zuhause gefunden.

Nun steht der Geburtstag seiner Bärentante Lucy daheim in Peru an, und Paddington will ihr ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk machen. Im Antiquitätengeschäft von Mr. Gruber findet er genau das Richtige für die in London vernarrte Lucy: ein seltenes Pop-up-Buch von zwölf Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es ist das einzige verbliebene Exemplar auf der Welt und deshalb sehr teuer. „Ich besorg‘ mir einen Job und kaufe das Buch“, beschließt der Bär kurzerhand (deutsche Synchronstimme: Elyas M’Barek).

Leider hat auch der abgehalfterte Schauspieler Phoenix Buchanan (Hugh Grant) ein Auge auf das Bilderbuch geworfen. Er klaut es einfach – und schafft es natürlich, den Verdacht erst mal auf den Bären mit dem schlichten Gemüt zu lenken.

Der Film hat weniger Hoppla-Fettnapf-Momente als der Vorgänger – als wäre der knuffige Fellträger ein bisschen älter geworden. Das entsprechende Stehvermögen braucht Paddington auch, denn nun muss er ins Gefängnis. Es ist einer jener labyrinthischen, viktorianischen Knäste, die so ähnlich tatsächlich in London überdauert haben. Wie die winzigen Handschellen und der Häftlingsanzug in Spielzeugbärengröße ist jedes kleinste Detail mit liebevoller Hingabe gestaltet.

Erwachsene Zuschauer dürfte auch das Spiel mit der Illusion amüsieren, das sich durch den Film zieht. Ein altmodischer Jahrmarkt mit dem Zauberer als Meistertäuscher (ebenfalls Hugh Grant) konkurriert gewissermaßen mit dem Kino. Wobei das Kino seinerseits die Möglichkeit hat, die magischen Effekte noch zu optimieren und es dem Magier zu gestatten, in einer Rauchwolke zu verschwinden.

Auch sonst ist der Film voller Kippbild-Effekte: Ist der aufgeblasene Schauspieler nur ein harmloser Nachbar oder doch ein Bösewicht? Ebenso klappt das Pop-up-Buch immer wieder auf in die „reale“ Stadt, ein hinreißend altmodisches London.

Zudem kann der Film mit den lustigsten Verfolgungsjagden des Kinojahres aufwarten. Insgesamt ist dem britischen Regisseur Paul King das seltene Kunststück gelungen, das Original mit dem Nachfolger noch zu übertreffen.

Wo dieser Fellträger auftaucht, sieht die Welt gleich ein bisschen freundlicher aus – auch für Erwachsene.

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Erstellt:
20.11.2017, 20:12 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 06sec
zuletzt aktualisiert: 20.11.2017, 20:12 Uhr

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