Nur jeder 13. Fall wird aufgeklärt

Stuttgart. Die Zahl der Fahrraddiebstähle in Baden-Württemberg ist gestiegen. Diebe erbeuteten im vergangenen Jahr rund 28?700?Räder – etwa 300 mehr als im Vorjahr. Die Chance, das Rad wiederzubekommen, ist gering. Nur etwa jeder 13.?Fall wurde 2016 aufgeklärt. Besonders oft schlugen Diebe in Mannheim zu. Dort kamen 2528 Fahrräder abhanden – gut 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Polizei führt eine eigene Ermittlungsgruppe, die den Dieben nachspürt.

„Wir stellen immer wieder fest, dass viele Räder nicht abgeschlossen sind“, sagte ein Polizeisprecher. Dabei halte ein Schloss bereits viele Diebe ab. „Man muss aber schon ein paar Euro investieren, ein dreifaches Zahlenschloss ist schnell geknackt.“ Laut Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) gilt als Faustregel: Rund zehn Prozent des Radpreises sollten für das Schloss investiert werden. In Mannheim schlagen laut Polizei vor allem Gelegenheitsdiebe zu, die ihre Beute über Internetportale und Kleinanzeigen verticken. Für Einbrüche in Fahrradläden machen sie organisierte Banden verantwortlich. „Das sind aber Ausnahmen“, so der Sprecher.

Auch in Karlsruhe waren Diebe oft auf Beutezug – 2383 Diebstähle wurden angezeigt. In Freiburg registrierte die Polizei 1974 Diebstähle, im Ortenaukreis 1999. Deutlich niedriger sind die Zahlen in der Autostadt Stuttgart: Dort wurden 1147 Räder geklaut, 83 weniger als im Vorjahr. dpa