Notwendiger Umfang

Auch ein vom Landratsamt angestrebter Betreuungsschlüssel von 1:120 zu betreuenden geflüchteten Menschen kann die oft nötige 1:1-Betreuung nicht leisten. Diese ist manchmal notwendig, wenn zum Beispiel gesundheitliche Probleme nicht angemessen behandelt werden und diese Behandlung dann doch noch erreicht werden soll. Oder ein Ausbildungsplatz gefunden werden soll. Wer unterstützt dies aktiv durch Schreiben des Lebenslaufs, des Bewerbungsschreibens – und schickt diese an geeignete Betriebe? Und bleibt dann dran beim weiteren Fortgang? Wer sorgt für Sprachkurse derer, die nicht in den Genuss der offiziellen Sprachförderung kommen, da es zum Beispiel für Mütter keine Betreuung der Kleinkinder oder aus mangelnder „Bleibeperspektive“ keine Zulassung für Sprachkurse gibt? Wer schiebt eine fortdauernde Teilnahme in Sportvereinen von Kindern an, wenn die Eltern so etwas aus ihrer Heimat nicht so kennen und daher nicht so begleiten, wie es notwendig ist?

Das sind nur wenige Beispiele dafür, was freiwillig Aktive (eine vielleicht zeitgemäßere Bezeichnung für das sogenannte Ehrenamt) tun. Integrationskräfte können dies nicht allein leisten. Um diese sinnvoll einzusetzen müssen sie in enger Abstimmung mit den Helferkreisen diese vor Ort (!) unterstützen und Arbeit abnehmen, so dass den freiwillig Aktiven nicht die Luft ausgeht. Dies wird kaum in notwendigem Umfang geschehen können, wenn die Sozialarbeiter/innen nicht bei freien Trägern angestellt werden und den Gemeinden verpflichtet sind.