Tübingen

Nicht umsonst

Busfahren in Tübingen könnte nach Meinung der Stadtverwaltung ohne Ticketverkauf möglich sein („Kostenlose Flat zum Busfahren“, 21. April).

22.04.2017

Von Dr. Dieter Weber, Tübingen

Warum gleich so radikal? Natürlich gibt es zum Thema Nullbus unterschiedliche Ansichten. Allerdings sollten die Befürworter der Flatrate und deren Finanzierung durch die Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer sich vor Augen halten, dass damit wieder ein Stück selbstbestimmter Freiheit verloren geht: als deutscher Bürger muss man im Vergleich zu den Nachbarländern bereits jetzt schon eine hohe Steuerlast schultern. Jede zusätzliche Steuerlast schränkt die noch dem Einzelnen verbleibende Entscheidungsfreiheit ein, wie er sein nach Steuern verbleibendes Einkommen selbstbestimmt verwenden möchte. Zudem besteht die Gefahr, dass eine einmal erhobene Steuer nicht rückgängig gemacht wird (vgl. Solidaritätszuschlag). Und bei der Tübus-Flatrate werden die künftigen Unterhaltskosten sicher nochmals weitere Steuererhöhungen nach sich ziehen. Hinzu kommt auch noch die Lebensweisheit, dass
das, was nichts kostet, auch keinen Wert hat.

Deshalb der Vorschlag, so zu verfahren wie es zum Beispiel London und Barcelona vormachen: nicht umsonst, aber günstig, zum Beispiel für jede Fahrt 1 Euro. Dann könnte auf Steuererhöhungen verzichtet werden.

Wenn dann noch alle Radfahrer auf den Bus umsteigen, könnten die eingesparten Mittel zum Beispiel des Fahrradausbaus der Wöhrdstraße für den Bus verwendet
werden. Zudem würde das Problem rücksichtsloser Fahrradfahrer im Stadtgebiet vielleicht kleiner werden.

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Erstellt:
22.04.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 22.04.2017, 01:00 Uhr

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