FC Bayern

Neue Lust des Rekordmeisters

Der Aufschwung unter Jupp Heynckes geht weiter. Die Münchner lassen in der Champions League Celtic Glasgow beim 3:0 keine Chance.

19.10.2017

Von GEROLD KNEHR

Kleiner Mann ganz groß. Joshua Kimmich (rechts), mit seinen 1,76 Metern alles andere als ein Hüne, erzielte mit diesem Kopfball das 2:0 für den FC Bayern München. Foto: Imago

Kleiner Mann ganz groß. Joshua Kimmich (rechts), mit seinen 1,76 Metern alles andere als ein Hüne, erzielte mit diesem Kopfball das 2:0 für den FC Bayern München. Foto: Imago

Gestern Abend, acht Minuten nach halb Elf, schlug es acht für Celtic Glasgow. Nicht etwa, weil die Uhren dort zu spät gingen. Stattdessen konnten die Schotten zum achten Mal in Folge im europäischen Fußball-Wettbewerb keinen Sieg gegen ein deutsches Team landen. Das letzte Mal hatte es im Achtelfinale des damaligen Uefa-Pokals geklappt, als Celtic Glasgow mit einem 3:1 den VfB Stuttgart aus dem Wettbewerb warf. Das war, lang ist's her, in der Saison 2002/03.

Besser als die damaligen VfB-Stars Krassimir Balakow und Kevin Kuranyi stellten sich gestern die Profis des FC Bayern München an. Im dritten Spiel der Champions-League-Gruppe B und in der zweiten Begegnung unter dem zurückgekehrten Trainer-Oldie Jupp Heynckes bezwang der deutsche Rekordmeister (27 Mal) den 48-fachen schottischen Champion mit 3:0 (2:0).

Bis auf den an der Schulter verletzten Javi Martinez, für den Sebastian Rudy in die Startformation rückte, beließ es Heynckes bei der Elf, die bei seiner Rückkehr den SC Freiburg mit 5:0 klar beherrscht hatte. Und er tat gut daran, denn seine Münchner sprühten geradezu vor Spielfreude. Man merkte den Herren Jerome Boateng, Thomas Müller und Co an, dass sie viel befreiter agieren als unter Heynckes-Vorgänger Carlo Ancelotti.

Schotten dicht – so hieß sowohl die Devise zahlreicher mitgereister Gästefans, die rund um den Münchner Marienplatz schon seit dem Nachmittag kräftig gefeiert und gebechert hatten, als auch die von Celtic-Trainer Brendan Rogers. Die Bayern machten von Beginn an einen so enormen Druck, dass den Gästen gar nichts anderes übrig blieb, als ihr Heil in der Defensive zu suchen. Nach 37 Sekunden gab es bereits den ersten Eckball für den deutschen Meister, nach sechs Minuten das vermeintliche 1:0 durch Thiago. Allerdings hatte der russische Schiedsrichter Sergei Karasev die vorausgegangene Flanke von Robert Lewandowski fälschlicherweise im Aus gesehen.

So dauerte es bis zur 17. Minute bis zur 1:0-Führung. Celtic-Keeper Craig Gordon parierte einen Lewandowski-Schuss zwar prächtig, war aber gegen den Nachschuss von Thomas Müller machtlos. Danach ließen die Bayern keineswegs lockerer, sondern setzten energisch nach und nahmen so den Schotten jegliche Luft zum Aufatmen. In der 29. Minuten setzte sich der unternehmungslustige Kingsley Coman auf der linken Seite durch. Seine Flanke köpfte Joshua Kimmich, mit 1,76 Metern Körpergröße nicht gerade ein Hüne, in elegantem Bogen zum 2:0 ins Netz.

Nach der Pause ging es zunächst im selben Stil weiter. Arjen Robben, der gestern Abend sein 100. Champions-League-Spiel bestritt, trat in der 51. Minute eine Ecke so präzise auf den Kopf von Mats Hummels, dass der aufgerückte Innenverteidiger keine Mühe hatte, das 3:0 zu erzielen. Kurz darauf feierte Stadionsprecher Stephan Lehmann sogar das 4:0 durch Lewandowski – es dauerte eine gefühlte halbe Minute, bis er registrierte, dass es der Pole aus einer Abseitsposition heraus erzielt hatte.

Am Ende war das Spiel des FCB nicht mehr so zwingend, so dass auch Celtic gelegentlich vor Sven Ulreichs Tor aufkreuzte. Die Münchner schonten ihre Kräfte vor den nächsten Spielen gegen den HSV, zweimal gegen RB Leipzig und gegen Dortmund.

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Erstellt:
19.10.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 37sec
zuletzt aktualisiert: 19.10.2017, 06:00 Uhr

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