Volleyball-Bundesliga

Nächster Schritt

Moritz Karlitzek wechselt definitiv vom TV Rottenburg zum Ligakonkurrenten United Volleys Rhein-Main nach Frankfurt.

05.05.2017

Von Tobias Zug

Adios Amigos: Moritz Karlitzek verabschiedet sich aus Rottenburg. Archivbild: Ulmer

Adios Amigos: Moritz Karlitzek verabschiedet sich aus Rottenburg. Archivbild: Ulmer

Was das TAGBLATT schon vor anderthalb Wochen andeutete, ist jetzt vollzogen: Moritz Karlitzek wechselt vom TV Rottenburg zum Bundesliga-Konkurrenten United Volleys Rhein-Main nach Frankfurt. Der Außenangreifer unterschreibt dort einen Zwei-Jahres-Vertrag.

„Moritz ist ein unglaublich dynamischer und variabler Spieler mit einer enormen Sprungkraft“, lobt United-Cheftrainer Michael Warm den Außenangreifer auf der United-Internetseite. Karlitzek wird dort zitiert, dass er „den nächsten Schritt machen“ wolle, „mich neuen Herausforderungen in Training und Wettkampf stellen. Dafür haben die Uniteds die passende Struktur und die besten Voraussetzungen, etwa mit dem europäischen Wettbewerb.“ Zudem könne er sein Sportwissenschafts-Studium dort fortsetzen. Karlitzek: „Der Verein unterstützt mich beim Uni-Wechsel.“

Mit Johannes Schief in Kienbaum

Derzeit ist der 20-Jährige mit der Nationalmannschaft auf der Sportschule Kienbaum, ebenso wie sein jetzt ehemaliger TVR-Mitspieler Johannes Schief mit der U21. Karlitzek bereitet sich dort mit dem Team auf die anstehende Saison vor mit Weltmeisterschafts-Qualifikation, Europameisterschafts-Endrunde und World League. Dort ist auch Moritz Reichert, der die United verlässt und nach Frankreich wechselt. Ihn soll Außenangreifer Karlitzek ersetzen.

Schon seit zwei Jahren wollen die United Volleys Karlitzek holen, der 2015 von der VSG Coburg/Grub zum TV Rottenburg wechselte. „Dass Moritz eines der interessantesten jungen Talente im deutschen Volleyball ist, war schon vor zwei Jahren kein Geheimnis“, sagt United-Geschäftsführer Henning Wegter auf der Internetseite, „er hat sich damals jedoch dafür entschieden, zunächst einmal sein Studium der Sportwissenschaften parallel vorantreiben zu wollen, um sich jetzt umso mehr seiner Volleyballkarriere widmen zu können – das zeigt die Zielstrebigkeit und Professionalität, die ihn auszeichnet.“

Dass der 20-Jährige den Klub jetzt verlässt, darauf haben sich die TVR-Verantwortlichen schon länger eingestellt und suchen schon seit Wochen nach einem Ersatz. „Moritz kam als blutjunger Spieler zu uns und entwickelte sich unter seinem Coach und Mentor Hans (Müller-Angstenberger, d. Red.) zum Nationalspieler“, sagt TVR-Manager Philipp Vollmer in einer Pressemitteilung, „ich schätze das offene Verhältnis mit ihm und habe ihn stets als sehr angenehme Persönlichkeit wahrgenommen. Wir wissen, dass sein Herz am TVR hängt, können aber dennoch nachvollziehen, dass er den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen will.“

Priorität derzeit auf der Diagonalposition

Verständnis für Karlitzeks Entscheidung äußert Rottenburgs Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger: „Bei allem Bemühen, ihn zu halten, ist es völlig nachzuvollziehen und sportlich gesehen wohl auch richtig im Hinblick auf seine eigenen Träume.“ Auf der Suche nach einem Nachfolger richte Müller-Angstenberger aber zuerst den Blick auf die Diagonalposition, wie er sagt. „Davon hängt ab, wie wir uns auf den Außen aufstellen“, sagt der TVR-Coach. Sven Metzger und Ferenc Németh sind die derzeitigen TVR-Diagonalen, die sich noch nicht entschieden haben, ob sie bleiben. Dasselbe gilt für Außenangreifer Dirk Mehlberg und Mittelblocker Felix Isaak. „Diese erfahrenen Spieler haben derzeit bei uns Priorität“, sagt Müller-Angstenberger.