Tour de France

Mehr Sicherheit für die Fahrer

29.06.2016

Von SID

Saint-Lo. Antoine Demoitié (25) starb Ende März nach dem Halbklassiker Gent-Wevelgem. Stig Broeckx (26) liegt seit Ende Mai im Koma. Zwei belgische Radsportler, die für eine ganze Problematik stehen: Schwere Unfälle mit Begleitmotorrädern haben in diesem Jahr derart zugenommen, dass Spitzenfahrer in den hektischen Etappen der am Samstag beginnenden Tour de France das Schlimmste befürchten.

„Es ist der Zeitpunkt da, etwas zu verändern und unseren schönen Sport sicherer zu machen. Wir müssen schnelle, intelligente Maßnahmen treffen“, sagt der dreimalige Weltmeister im Zeitfahren, Tony Martin, der seit Monaten gebetsmühlenartig die Veranstalter in die Pflicht nimmt. Martin redet nicht nur – nach den tragischen Unfällen mit Demoitié, den nach einem Sturz ein Motorrad überrollt hatte, und Broeckx sowie den Vorfällen bei Parix-Roubaix, als in einer engen Kopfsteinpflaster-Passage ein Kraftrad das Feld förmlich ummähte, hat der 31-Jährige gehandelt.

„Wir haben Vorschläge unter Federführung von Marcel Kittel und mir an unsere Fahrergewerkschaft gesendet“, sagt Martin: „Schwerpunkt ist, Gefahrenstellen auch ohne Motorradfahrer, die dafür nach vorne kommen müssen, abzusichern, sondern stationär mit Warnsignalen. Dann kann man vielleicht schon die Hälfte von Überholvorgängen vermeiden.“ Martin spricht damit das gefährlichste Szenario an: Motorräder, die auf engen Landstraßen mit Tempo am Feld vorbeiziehen oder sich mitten durch das Peloton drängeln. Gerade bei der Tour mit der großen Unruhe im Feld drohen in solchen Fällen fatale Crashs.

Tour-Chef Christian Prudhomme verweist derweil darauf, dass die Motorradfahrer bei der „Grande Boucle“ höchste Sicherheits- und Ausbildungsstandards erfüllen. „Für uns zählt Sicherheit über alles. Auto- und Motorradfahrer sind handverlesen, müssen Schulungen absolvieren, um in Extrem-Situationen richtig reagieren zu können“, sagte Prudhomme.

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Erstellt:
29.06.2016, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 29.06.2016, 06:00 Uhr

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