Mal gegen Solingen verloren

TVR verliert 0:3 gegen Solingen: Die Entscheidung um den Klassenverbleib ist vertagt

Der TV Rottenburg unterliegt im zweiten Playdown-Spiel mit 0:3 (17:25, 20:25, 23:25).

23.03.2017

Von Tobias Zug

Weiter in Abstiegsgefahr: Der TV Rottenburg hat nach der Niederlage in Solingen nun ein Endspiel um den Ligaverbleib. Archivbild: Ulmer

Weiter in Abstiegsgefahr: Der TV Rottenburg hat nach der Niederlage in Solingen nun ein Endspiel um den Ligaverbleib. Archivbild: Ulmer

Am Ende war es fast peinlich. „Gegen Solingen kann man mal verlieren“, sangen die Fans der Volleys unter den 400 Zuschauern. Dazu muss man wissen, dass außer Bühl und die außer Konkurrenz spielende Jugend-Nationalmannschaft des VCO Berlin in dieser Saison noch niemand „mal verloren“ hat gegen Solingen. Außer der TV Rottenburg gestern, und das mit der höchstmöglichen Niederlage im Volleyball.

„Wir haben den Kampf nicht so angenommen, wie wir uns das vorgenommen hatten“, sagte TVR-Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger, „deshalb hatten wir den Sieg nicht verdient.“

1. Satz: Da passte so viel wie fast wenig bei den Rottenburgern. Kaum einen Solinger Aufschlag brachten die Annahmespieler so an den Zuspieler, dass dieser einen druckvollen Angriff vorbereiten konnte. Symptomatisch, als nach lange ausgeglichenem Spiel Moritz Karlitzek mit zwei Annahmefehlern den Solingern zur 9:6-Führung verhalf.

Als Karlitzek zum 7:11 geblockt wurde, nahm Müller-Angstenberger seine erste Auszeit. Die fruchtete nicht sonderlich, denn die Solinger kamen nun richtig in Schwung, „in einen Flow“, wie Müller-Angstenberger sagte, „die spielten dann wie beseelt“.

Allen voran der überragende Universal-Spieler Christoph Marks, dessen Angriffsschläge fast schon Punktgaranten waren, und auch Benny Nibbrig auf der Diagonalposition kam so gut wie immer durch.

2. Satz: Müller-Angstenberger vertraute weiter seiner Startformation. Die wirkte etwas stabiler in der Abwehr als zuvor, das Blockspiel funktionierte besser. Bis zum 16:16 setzte sich kein Team ab. Dann punktete Solingen und nach einer längeren Rally schlug Christian Gosmann zu Solingens 18:16-Führung ein. Rottenburgs Coach nahm eine Auszeit. War wieder für die Katz’: TVR-Zuspieler Federico Cipollone griff übers Netz – 16:19. Nibbrig wuchtete den Ball zum 20:16 ins Feld. Nach dem 18:23 kam Johannes Schief für den Rottenburger Aufschlag. Der 19-Jährige setzte auch gleich mal zwei Asse – und machte danach einen Annahmefehler, Solingen gewann den Satz.

3.Satz: Müller-Angstenberger tauschte die Zuspieler, brachte Philipp Jankowski für Cipollone. Der Wechsel schien Wirkung zu zeigen, Jankowski setzte immer wieder geschickt die schnelle Mitte ein, wo vor allem Friederich Nagel fleißig punktete. Rottenburg führte 8:5, 12:7 und 13:8. Und plötzlich kam Solingen wieder ins Spiel, unter anderem auch nach einem umstrittenen Punkt, den Rottenburgs Sven Metzger für sich und sein Team reklamiert hatte. Als Nagel von Dierk Pietzonka geblock wurde, hatte Solingen zum 15:15 ausgeglichen. Außer die sechs TVR-Fans johlten jetzt wieder alle in der Solinger Halle, die Volleys waren zurück im Spiel. „Solingen hat die Gunst der Stunde genutzt“, sagte Müller-Angstenberger. Auf 23:19 baute Solingen die Führung aus. Eine Aufschlagserie von Jankowski bescherte dem TVR wieder den Ausgleich zum 23:23. Dann setzte Jankowski seinen Service ins Netz. Und Pietzonka nahm eine verunglückte Annahme von Karlitzek dankend an zum 25:23.

Und die Entscheidung um den Ligaverbleib ist auf Sonntag vertagt. „Wir haben nicht alles reingeworfen und offensichtlich zu wenig getan“, sagte Müller-Angstenberger, „das sollte jeden wachrütteln!“

Abstiegs-Endspiel am Sonntag

Um 17 Uhr ist am Sonntag High Noon für den TV Rottenburg: Nachdem beide Teams jeweils ein Spiel gewonnen haben, kommt es in der Tübinger Paul-Horn-Halle zum entscheidenden dritten Playdown-Spiel um den Klassenverbleib in der Bundesliga. „Natürlich will man das erst einmal nicht wahrhaben“, sagte TVR-Außen-Annahmespieler Moritz Karlitzek, „aber wir müssen und werden das hinbekommen.“ Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger will das Spiel in Solingen „abhaken“ und auch nichts von Druck oder Abstiegsangst wissen: „Jetzt geht es um alles, für solche Spiele betreiben wir ja auch Leistungssport.“ Sein Wunsch: „Da muss die Halle voll werden und uns puschen.

Zum Artikel

Erstellt:
23.03.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 48sec
zuletzt aktualisiert: 23.03.2017, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Sie möchten diesen Inhalt nutzen? Bitte beachten Sie unsere Hinweise zur Lizenzierung.

Push aufs Handy

Die wichtigsten Nachrichten direkt aufs Smartphone: Installieren Sie die Tagblatt-App für iOS oder für Android und erhalten Sie Push-Meldungen über die wichtigsten Ereignisse und interessantesten Themen aus der Region Tübingen.

Newsletter


In Ihrem Benutzerprofil können Sie Ihre abonnierten Newsletter verwalten. Dazu müssen Sie jedoch registriert und angemeldet sein. Für alle Tagblatt-Newsletter können Sie sich aber bei tagblatt.de/newsletter auch ohne Registrierung anmelden.
Das Tagblatt in den Sozialen Netzen
    
Faceboook      Instagram      Twitter      Facebook Sport