Anpfiff

Männerfußball mit Drei von hier

Wenn heute am ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga um 18.30 Uhr der FC Schalke 04 gegen den Rasenballsport-Verein aus Leipzig kickt, dann spielt da auch der Landkreis Tübingen mit.

19.08.2017

Von Tobias Zug

So arbeitet bei den Rasenballsportlern der Kiebinger Wolfgang Geiger als Berater, der Bühler Marvin Compper kickt dort, bei den Schalkern der Pfäffinger Thilo Kehrer. Wobei Experten die Einsatz-Aussichten Kehrers höher bewerten als die von Compper. Zuletzt beim DFB-Pokalspiel in Dorfmerkingen fehlte Compper – allerdings aus erfreulichen Gründen: Der 32-jährige Abwehrspieler ist wieder Vater geworden, das zweite Kind wurde geboren. Trainer Ralph Hasenhüttl gab ihm deshalb frei. In der Vorbereitung hatte Compper mit Wadenproblemen zu kämpfen, musste pausieren.

Thilo Kehrer spielte beim DFB-Pokal-Sieg der Schalker bei Dynamo Berlin durch – und tanzte anschließend auf dem Flughafen mit dem Physiotherapeuten Thomas Kühn, was Teamkollege Max Meyer auf Video festhielt und ins Internet stellte. Kehrer spielte in der Dreierkette sowohl innen als auch außen. In Testspielen setzte ihn der neue Schalker Trainer Domenico Tedesco auch mal im zentralen defensiven Mittelfeld ein. Der 20-Jährige könnte gegen Leipzig auf der Außenposition in der Dreier-Abwehrreihe zum Einsatz kommen – das Fachmagazin „Kicker“ sieht ihn da jedenfalls in der Anfangs-Elf.

Schalke will den U21-Europameister länger an sich binden, bot ihm einen Drei-Jahres-Vertrag an – was dieser ablehnte. Wie die „Bild“ meldete, weil Kehrer mit dem angebotenen Jahresgehalt von einer Million Euro nicht zufrieden gewesen sei. „Das ist gar nicht der Punkt“, sagt Kehrers Vater Armin dem TAGBLATT, „aber da ist keine Notwendigkeit da, den Vertrag um ein Jahr zu verlängern, da dieser noch zwei Jahre läuft.“ Thilo Kehrer will abwarten, wie seine und Schalkes Entwicklung läuft.

Der dritte Bundesliga-Fußballer aus dem Kreis Tübingen ist der 20-jährige Rottenburger Max Besuschkow. Den hatten Medienmenschen, die Besuschkows Klub Eintracht Frankfurt begleiten, als Gewinner der Vorbereitung bezeichnet. „Max macht’s gut“, sagte dessen Wendelsheimer Spielerberater Ingo Haspel vor Wochen, „er hat seinen Spielstil umgestellt, hat eine körperliche Entwicklung gemacht.“ Haspel: „Er spielt jetzt Männerfußball und nicht mehr Kinderfußball.“

Allerdings: Beim DFB-Pokalspiel gegen den Regionalligisten TuS Erndtebrück vor einer Woche kickte kein Besuschkow, der Mittelfeldspieler verbrachte die gesamte Spieldauer auf der Ersatzbank. Und die Verpflichtung des 30-jährigen Ex-Nationalspielers und Mittelfeldspielers Kevin Prince Boateng verschärft die Konkurrenzsituation für den Rottenburger. Besuschkow wird sich sicher gedulden müssen in der sehr international besetzten Eintracht-Mannschaft.

Und dann ist da noch der Pfrondorfer Dominik Schaal, der Schiedsrichter-Assistent ist, Torjäger Simon Terodde vom VfB Stuttgart, der eine Tante in Tübingen hat – die Fußball-Bundesliga ist also auch ein Stück von uns. Mit viel, viel mehr Geld halt.

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Erstellt:
19.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 16sec
zuletzt aktualisiert: 19.08.2017, 01:00 Uhr

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