Luise Rapp schickte mit ihrer Drehorgel „Süßer die Glocken nie klingen“ durch die Gassen. Glühweinduft zog über den Marktplatz. Das bunt erleuchtete Karussell drehte sich, doch die meisten Kinder hielten schon vor dem Dom Ausschau nach dem Nikolaus. Bekleidet mit goldenem Gewand und Mitra bahnte er sich mit seinem Gefolgsmann Knecht Ruprecht einen Weg zwischen den festlich geschmückten Buden hindurch.

Der Rottenburger Nikolausmarkt in Bildern

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Mit großen ängstlichen Augen schauten die Kleinsten auf die beiden Gesellen. Doch nachdem das Nikolauslied gesungen war und der Bischof mit dem Rauschebart erklärt hatte, wie es zu der Sitte mit den Strümpfen am 6. Dezember gekommen war, gab es kein Halten mehr. Ruprecht öffnete bereitwillig seinen Jutesack. Vergessen war, dass der Nikolaus gerade noch gemahnt hatte, dass dieses Jahr aber vor dem Schleck ein Gedicht aufgesagt werden müsse.

Bis Sonntag sind Nikolaus und Ruprecht auf dem Markt unterwegs. Da bleibt noch reichlich Zeit, Auswendiggelerntes darzubieten. Der Markt mit den 80 Ständen ist heute bis 21 Uhr geöffnet. Viele Geschäfte schließen erst um 20 Uhr ihre Türen. Richtig stimmungsvoll wird so ein Markt doch erst im Dunkeln.dun / Bild: Bernhard